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IBM sieht Nachhaltigkeit als KI-Treiber

In der IBM-Studie äußern 89 Prozent der deutschen Führungskräfte die Absicht, in den nächsten zwölf Monaten mehr in IT zu investieren, um das Thema Nachhaltigkeit voranzutreiben. Damit liegt man hierzulande knapp über dem weltweiten Durchschnittswert (88 Prozent). Mehr als die Hälfte der Befragten begreifen entsprechende Technologieinvestitionen als Wachstumschance.

Für die befragten deutschen Entscheider:innen sind die Energiekosten (58 Prozent) der wichtigste Grund, in IT und damit verbundene Dienstleistungen für Nachhaltigkeit zu investieren. Gleich dahinter folgt das Ziel, die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens zu erhöhen (54 Prozent).

Die Studie wurde vom Marktforschungsunternehmen Morning Consult erstellt. Im Zeitraum von April bis Mai 2024 wurden Interviews mit 2.790 Führungskräften aus 15 Branchen und neun Ländern, darunter auch Deutschland, geführt.

Ungenutztes KI-Potenzial

Die Befragten bewerten das Nachhaltigkeitspotenzial von KI fast durchweg positiv. 91 Prozent der deutschen Manager sind der Meinung, dass Künstliche Intelligenz sich auf die Erreichung ihrer Ziele im Bereich Nachhaltigkeit positiv auswirken wird. Die Studie stellt jedoch auch fest, dass 59 Prozent der deutschen Organisationen KI noch nicht aktiv für Nachhaltigkeit einsetzen.

Um das Potenzial der KI verantwortungsvoll zu nutzen, müssten Unternehmen auch den Energieverbrauch berücksichtigen, den die Technologie mit sich bringt, so IBM weiter. Um den Energieverbrauch zu senken – ohne auf Verwendung von KI zu verzichten – greifen Führungskräfte auf verschiedene Praktiken zurück, wie z. B. die Optimierung von Datenverarbeitungsstandorten, Investitionen in energieeffiziente Prozessoren und die Nutzung von Kooperationen im Bereich Open Source.

Die befragten Führungskräfte gaben weltweit auch an, dass es schwierig ist, die richtigen KI-Talente für sich zu gewinnen. Angesichts des aktuellen Fachkräftemangels gehört dies zu den drei größten Herausforderungen für Führungskräfte weltweit im Bereich Nachhaltigkeit. In Deutschland sieht Studie den Energieverbrauch und die Verfügbarkeit von Fachpersonal auf einem gemeinsamen ersten Platz, wenn es um die größten Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement geht. Auf den Folgeplätzen stehen laut Studie die Nachhaltigkeitsberichterstattung und weiterführende Compliance-Anforderungen.

Schwierigkeiten bei der Messung

Während Organisationen zunehmend nachhaltige Praktiken und Technologien in ihre operativen Abläufe einbetten, sieht die Studie folgende Schlüsselfrage unbeantwortet: Wie misst man Nachhaltigkeit? Die weltweit befragten Führungskräfte priorisierten insbesondere die Ressourceneffizienz und nannten den Verbrauch erneuerbarer Energien, den Gesamtenergieverbrauch und das Recycling als ihre drei wichtigsten Kennzahlen für Nachhaltigkeit. IBM selbst erhebt ähnliche Messwerte für diese Bereiche, und zwar anhand des Verbrauchs von Megawattstunden Energie, des Anteils der weltweit aus erneuerbaren Energiequellen stammenden Elektrizität und des Gewichtsanteils von Abfällen, die auf Deponien entsorgt oder verbrannt werden.

Die Ergebnisse der Nachhaltigkeitsumfrage zeigen auch, dass die Messung von Nachhaltigkeits-KPIs zu den drei größten aktuellen Herausforderungen gehört, mit denen sich die Befragten konfrontiert sehen. 60 Prozent der deutschen befragten Führungskräfte gaben an, dass ihre Daten zur Messung der Nachhaltigkeits-KPIs noch nicht ausgereift sind, was die Berichterstellung zu einer noch größeren Herausforderung machen kann. Dies ist eine deutliche Diskrepanz zum internationalen Durschnitt, in dem immerhin jedes zweite Unternehmen auf eine ausgereifte Messung der Nachhaltigkeit zurückgreifen kann.

Mehr als die Hälfte der Befragten weltweit stimmt zu, dass die Berichterstellung und die Einhaltung von Vorschriften eine Herausforderung für ihre Organisation darstellen. Dennoch nannten nur einige (29 Prozent) der Befragten die Verbesserung der Genauigkeit der Berichterstellung als einen der drei wichtigsten Vorteile, die sie sich von der Einführung neuer Technologien erhoffen.

Manuel

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