Pegasystems: Künstliche Intelligenz wird erwachsen
KI-Trends 2025: Verschärfter Wettbewerb, Agentic AI und weltweit wachsender regulatorischer Druck.
Die explosionsartige Entwicklung generativer KI-Modelle und -Services wird sich auch im Jahr 2025 nicht verlangsamen – ganz im Gegenteil. Der starke Wettbewerb um die Marktführerschaft wird zu einer zunehmenden Differenzierung der Angebote führen. Dabei geht es vor allem um Indikatoren wie Kosten, Latenzzeiten, Datenschutz sowie Fähigkeiten wie Multimodalität und agentengestützte Dienste. Die fünf wichtigsten Faktoren, die die Entwicklung und den Einsatz von KI im kommenden Jahr prägen werden.
Wettbewerb um Basisangebote wird sich verschärfen
Auf dem Markt für generative KI-Modelle und -Services wird es wahrscheinlich zu Umwälzungen kommen. Das kann dann passieren, wenn sich Anbieter zurückziehen müssen, weil sie eine Finanzierungsrunde verpasst haben oder nicht in der Lage sind, ihre Grenzkosten pro Token zu senken. Die Provider offener Modelle könnten daher hochqualitative Spezialversionen anbieten, um ihre wirtschaftlichen und ökologischen Kosten zu begrenzen. Auf Seite der Unternehmen wird parallel dazu eine Verlagerung weg von Standardmodellen und generativen KI-Architekturen hin zur Einbettung dieser Modelle in personalisierte Kundeninteraktionen und Geschäftsabläufe erwartet, um KI wirklich operabel und breit nutzbar zu machen.
Agentic AI macht Generative AI autonomer
Agentenbasierte Systeme werden schon lange erforscht, aber bis vor Kurzem waren praktikable Systeme auf sehr spezifische Bereiche wie die Vorhersage des Strombedarfs oder Verkehrssimulationen beschränkt. Dies hat sich mit dem Aufkommen großer Sprachmodelle drastisch geändert. Sie werden vor allem in der Entwicklung hin zum autonomen Unternehmen eingesetzt, um selbstständig Ziele zu erreichen oder eine Arbeit eigenständig zum Abschluss zu bringen. Agenten können beispielsweise Generative KI nutzen, um mehrdeutige Benutzeranfragen zu interpretieren oder um zu verstehen, welche Möglichkeiten verschiedene Werkzeuge bieten und wie sie eingesetzt werden können, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Neben der intelligenten Agententechnologie ist dabei auch die entsprechende Plattform wichtig, die den sicheren Betrieb und die Kontrolle dieser Agenten ermöglicht.
GenAI verstärkt das Interesse an non-generativer KI
Im Jahr 2025 wird sich nicht alles um Generative KI drehen. Ihre zunehmende Verbreitung ist gleichzeitig der Anstoß für die Einführung anderer KI-Tools in Unternehmen, bei denen es weniger um Kreativität als vielmehr um rationale und analytische Entscheidungsfindung und Problemlösung geht. Beispiele hierfür sind Process Mining, prädiktive Analytik, automatisierte Entscheidungsfindung in Echtzeit und Personalisierung in großem Maßstab. Dabei wird sich der Schwerpunkt der KI-Nutzung von der Innovationsfixiertheit auf substanzielle und messbare geschäftliche Ergebnisse verlagern. Sie wird transformative Veränderungen in den Vordergrund stellen, die eng mit den Unternehmensstrategien verzahnt sind. Das können Ziele wie die Steigerung der Effizienz, die Verbesserung der Kundenzentrierung oder die Modernisierung von Systemen sein.
Regulatorischer Druck führt zu einer pragmatischeren KI-Governance
Mit zunehmender Reife der KI wächst auch das Interesse an einem verantwortungsvollen Umgang mit ihr. Der EU AI Act und auch unternehmensinterne Ethik-Richtlinien setzen klare Leitplanken für ihre Nutzung. Der Diskurs verlagert sich dabei immer mehr von Absichtserklärungen hin zum operativen Einsatz von KI, beispielsweise zur Vermeidung von Bias-Verzerrungen bei automatisierten Entscheidungen oder zur vollständigen Transparenz über KI-Aktivitäten. Auf globaler Ebene werden die verschiedenen Regionen eigene Entscheidungen in Bezug auf KI-Politik und -Regulierung treffen. Da sie sich deutlich voneinander unterscheiden, werden sich weltweit agierende Unternehmen wahrscheinlich an den strengsten Vorschriften orientieren müssen.
Arbeitnehmer mit KI-Expertise werden die Unternehmenskultur verändern
Bei KI-Trends geht es nicht nur um Technologie, Unternehmensstrategie oder Regulierung, sondern auch um die Menschen. Mit der jüngeren Generation treten immer mehr neue Kollegen ins Berufsleben ein, die mit KI-Tools aufgewachsen sind und entsprechende Expertise mitbringen. Ohne eine angemessene Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden könnte sich im Jahr 2025 eine Kluft zwischen denjenigen bilden, die mit KI umgehen können und ihre Stärken und Schwächen verstehen, und denjenigen, die das nicht können oder wollen.