Cyber-physische Qualitätskontrolle
Merck bringt eine Digital-Trust-Plattform an den Markt. Deren Ziel: höhere Produktsicherheit und Schutz vor Produktfälschung.
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Der Pharma- und Technologiekonzern will „menschliche Fähigkeiten im Bereich der Qualitätskontrolle in effizientere und weniger fehleranfällige maschinelle Prozesse ohne menschliche Interaktion umsetzen.“ Hierzu hat Merck jetzt die Beta-Version von „M-Trust“ veröffentlicht, mit der sich digitale Zwillinge erstellen lassen sollen, die zur Erhöhung der Produktqualität und Sicherstellung der Produktauthentizität beitragen.
„Angesichts der steigenden Erwartungen an die Qualitätskontrolle von Produkten müssen Unternehmen die Sicherheit und Transparenz in ihren industriellen Wertschöpfungsketten gewährleisten und gleichzeitig immer strengere Vorschriften einhalten“, erklärt Laura Matz, Chief Science & Technology Officer von Merck. Bislang habe es sich oft als schwierig erwiesen, so Matz weiter, Qualitätssicherungsprozesse vollständig zu digitalisieren, da maschinelle Prozesse nicht das Niveau von menschlichen Fähigkeiten erreichten.
Damit sei nun jedoch Schluss. Matz: „M-Trust ist die erste auf dem Markt erhältliche cyber-physische Plattform für digitales Vertrauen, die die Rückverfolgbarkeit und den Authentizitätsnachweis von Produkten verbessert, indem sie menschliche Kompetenzen in Qualitätskontrollprozessen digital abbildet. Diese innovative Technologie wurde für Unternehmen entwickelt, die in der vernetzten Welt von heute wettbewerbsfähig bleiben wollen, und soll auch neue Geschäftsmodelle der Zukunft eröffnen.”
Funktionen
Die Plattform soll Unternehmen befähigen, die Qualität von Produkten und deren Originalitätsnachweis zu verbessern, indem sie die physische Welt manipulationsfrei mit der digitalen Welt koppelt. Das neue Angebot basiert auf Web-3.0-Technologie und ermöglicht die Erstellung digitaler Zwillinge für eine verbesserte Produktsicherheit und die Digitalisierung von Qualitätskontrollprozessen.
Merck führt Crypto-Anker-Technologien ins Feld, um physische Produkte mit ihren digitalen Identitäten zu verknüpfen und so die Rückverfolgbarkeit und Qualitätssicherung über die gesamte Lieferkette zu erhöhen. Zum Angebot gehört eine Arbeitsumgebung, auf der sich digitale Systeme entwickeln lassen, die laut Anbieter menschliche Fähigkeiten im Bereich der Qualitätskontrolle in effizientere und weniger fehleranfällige maschinelle Prozesse ohne menschliche Interaktion (Machine-to-Machine, M2M) umsetzen. Mithilfe der Plattform sollen Maschinen dabei unterstützt werden, Objekte eindeutig zu identifizieren und verifizierbare Aussagen über diese zu machen.
Merck zufolge soll sich damit Produktauthentizität in Systeme einbetten lassen. Dies umfasst auch den potenziellen Einsatz von Smart Contracts, also in Programmiersprache hinterlegten Verträgen, die Daten verifizieren und Vereinbarungen automatisiert innerhalb einer Wertschöpfungskette erstellen.
Das „Platform-as-a-Service (PaaS)”-Angebot beinhaltet eine Software, die sich in bestehende Arbeitsabläufe und Prozesse integrieren lassen soll. Ebenfalls enthalten sind Crypto-Anker, die sich an unterschiedliche Sicherheitsanforderungen anpassen lassen, sowie entsprechende Auslesegeräte (Bild).