US-amerikanische Unternehmen und Institutionen sind weltweit am häufigsten Opfer von Cyber Security-Angriffen, gefolgt von Deutschland und Großbritannien. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Analyse des Webhosting-Anbieters Hostinger, der die gemeldeten Cyber Security-Vorfälle und DSGVO-Verstöße seit 2008 ausgewertet hat.
Weltweit wurden 7.422 Cyber Security-Attacken registriert – darunter Datenpannen, Cyberangriffe und andere Sicherheitsvorfälle. Mit 3.024 gemeldeten Vorfällen führen die USA das Ranking an. Deutschland folgt mit 912 Vorfällen auf Platz zwei, das Vereinigte Königreich belegt mit 276 Meldungen den dritten Platz. Die amerikanischen Unternehmen Microsoft, OpenAI und AT&T meldeten dabei die meisten Cyberangriffe.
Beliebtestes Ziel in Deutschland ist Rheinmetall. Der Rüstungskonzern und Automobilzulieferer wurde unter anderem von Malware-Infektionen und DDos-Attacken bedroht und musste zum Teil die IT-Systeme herunterfahren. Auch die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa war häufig Opfer von Hackerangriffen. Die Attacken führten teilweise zu Verspätungen und Flugausfällen oder legten Miles & More-Kundendaten sowie ausgelesene Boarding-Pässe offen.
Mit insgesamt 4.852 Angriffen sind vor allem privatwirtschaftliche Unternehmen wie Spotify, Shell, die Telekom oder Volkswagen betroffen. Aber auch öffentliche Einrichtungen wie die Deutsche Polizei, Gemeinden, Rathäuser oder Universitäten hatten mit Cyber-Attacken zu kämpfen. Opfer Nummer eins ist mit 20 gemeldeten Cyber Security-Angriffen die Firma Microsoft. Hierzu gehört unter anderem ein Leak von über 2000 Mitarbeiter-Akten. OpenAI steht mit zehn Cyberattacken auf dem zweiten Platz. Acht Attacken verzeichnete der US-amerikanische Telekommunikationskonzern AT&T.
Zum Teil sind die Angriffe besorgniserregend. So bietet ein Hacker Daten von über 48 Millionen Nutzern der Shanghaier COVID-19-App zum Verkauf an. Nordkoreanische Cyberkriminelle greifen russische Raketenhersteller an und eine weitere Hackergruppe koordiniert DDoS-Angriffe gegen Webseiten der Bundeswehr.
Die Gesamtzahl an Bußgeldern für DSGVO-Verstöße in der EU seit 2008 beläuft sich auf mehr als 14 Milliarden Euro und betrifft 3.900 Delikte. Besonders viele Strafzahlungen hat die EU für US-Unternehmen verhängt. Sie mussten für Regelverstöße insgesamt 6,66 Milliarden Euro bezahlen. Ein Hauptverantwortlicher dürfte Mark Zuckerberg sein, gegen dessen Unternehmen Facebook allein im Jahr 2019 ein Bußgeld von 4,53 Milliarden Euro verhängt wurde.
Auf Platz 2 befindet sich Irland mit einer Bußgeldhöhe von 3,91 Milliarden. Sieben Bußgelder, das höchste mit 1,2 Milliarden, gingen davon an Meta Platforms Ireland Limited. Platz drei hält China mit Strafzahlungen in Höhe von 1,16 Milliarden Euro. Deutschland befindet sich auf Platz zehn mit einem Gesamtbußgeldvolumen von 63,79 Millionen Euro und musste für 482 Verstöße ein durchschnittliches Bußgeld von 132.347 Euro zahlen. Im Vergleich: Die US-Amerikaner zahlen im Schnitt über 208 Millionen Euro.
Für die Untersuchung
hat Hostinger 7.422 Sicherheitsvorfälle und 3.900 erhobene Bußgelder seit 2008 über ein deutsches DSGVO-Portal erhoben und ausgewertet.
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