PwC-Studie: Produktivitätswachstum und höhere Gehälter durch KI

Arbeitnehmer mit KI-Kompetenzen profitierten 2024 von einer globalen Lohnsteigerung von 56 Prozent.
KI-Fähigkeiten werden für den Arbeitsmarkt immer wertvoller. Zudem wandelt sich das Anforderungsprofil in den Berufen, die besonders stark von KI betroffen sind, um 66 Prozent schneller als in anderen Bereichen. Das sind Ergebnisse des KI Jobs Barometer 2025 von PwC, der untersucht, wie sich der zunehmende KI-Einsatz auf Arbeitsplätze und Qualifikationen weltweit und in Deutschland auswirkt.
Die Studie basiert auf der Auswertung von fast einer Milliarde Stellenanzeigen aus 24 Ländern auf sechs Kontinenten. Ein zentrales Ergebnis: Durch KI werden Arbeitnehmer wertvoller, produktiver und können höhere Gehälter erzielen, wobei die Zahl der Arbeitsplätze in den Bereichen sogar steigt, die als am stärksten automatisierbar gelten. Wo KI unterstützend eingesetzt wird, verlangen Arbeitgeber in 45 Prozent der Inserate einen Hochschulabschluss. Und nur 36 Prozent der Stellen mit klarem KI-Fokus erfordern noch einen Hochschulabschluss. An die Stelle formaler Einstellungskriterien treten also zunehmend konkrete KI-Fähigkeiten.
Wert der Mitarbeiter steigt durch KI
Die Studie stellt fest, dass sich das Produktivitätswachstum seit der Verbreitung von GenKI im Jahr 2022 in den Branchen, die am stärksten von KI betroffen sind – Finanzdienstleistungen, Software-Publishing–, fast vervierfacht hat und auf 27 Prozent im Zeitraum 2018 bis 2024 gestiegen ist. Die Daten zeigen auch, dass die am stärksten von KI betroffenen Branchen ein dreimal höheres Wachstum des Umsatzes pro Mitarbeiter verzeichnen als die am wenigsten betroffenen. Im Gegensatz dazu beträgt die Produktivitätswachstumsrate in den Branchen, die vermeintlich am wenigsten von KI betroffen sind – Bergbau, Gastgewerbe –, global im selben Zeitraum 9 Prozent.
Neue Qualifikationsanforderungen durch KI
Auch wenn das Bild in Bezug auf Produktivität, Löhne und Arbeitsplätze überwiegend positiv ist, zeigt die Studie doch, dass sich Arbeitnehmer und Unternehmen an ein viel schnelleres Tempo des Wandels anpassen müssen. Die Qualifikationen, die Arbeitgeber suchen, ändern sich in Berufen, die am stärksten von KI betroffen sind, deutlich schneller als in Berufen, die am wenigsten betroffen sind. Auch in Deutschland zeichnet sich dieser Trend ab, wenn auch nicht ganz so stark ausgeprägt. So ist bei Berufen mit starkem KI-Einfluss die Dynamik bei Qualifikationsanforderungen um 36 Prozent höher als bei Berufen mit geringem KI-Einfluss.
Daniela Geretshuber, Chief People and Sustainability Officer bei PwC Deutschland: „KI verändert nicht nur die Arbeitswelt, sondern auch unser Verständnis von guter Führung. Es reicht nicht, Menschen auf Tools zu schulen. Es geht darum, sie für einen offenen, kreativen Umgang mit Technologie zu begeistern. Und sie dabei zu unterstützen, ihre persönlichen Stärken wirksam einzubringen. Dazu gehört auch die Befähigung, KI-gestützte Anwendungen verantwortungsvoll zu nutzen und deren Ergebnisse reflektiert einzuordnen.“
Mehrwert durch KI schaffen
Mit Blick auf den allgemeinen Stellenwert von KI in der Arbeitswelt deuten die Daten darauf hin, dass Unternehmen künstliche Intelligenz vor allem nutzen, damit die Beschäftigten mit der Technologie Mehrwert schaffen – statt einfach die Zahl der Arbeitsplätze zu reduzieren. Petra Raspels, EMEA Workforce Leader, PwC Deutschland: „KI hat das Potenzial, mehr Arbeitsplätze zu schaffen, als sie verdrängt, wenn sie als Wegbereiter für neue Formen der Wirtschaftstätigkeit eingesetzt wird und damit zudem dem Fachkräftemangel entgegenwirkt.“
Wenn Unternehmen ihr Wachstum ankurbeln und die Chancen der KI nutzen wollen, müssen sie KI jetzt in den Mittelpunkt stellen. Aus der Studie lassen sich fünf Schlüsselmaßnahmen für Unternehmen ableiten:
– KI für die unternehmensweite Transformation nutzen,
– KI auch als Wachstumsstrategie, nicht nur als Effizienzstrategie einsetzen
– Agentenbasierte KI priorisieren
– Mitarbeiter befähigen, die Leistung der KI optimal nutzen zu können
-Das transformative Potenzial von KI durch den Aufbau von Vertrauen aufbauen