Novell lässt SCO-Forderungen abtropfen
Der bevorstehende Prozess wird immer spannender
Im Streit um Urheberrechtsverletzung am Unix-Betriebssystem hat der amerikanische Softwarehersteller Novell für eine überraschende Wende gesorgt. Das Unternehmen setzt den Forderungen von SCO nun entgegen, es sei selbst im Besitz der fraglichen Rechte.
Novell hatte die Unix-Rechte 1992 erworben und drei Jahre später an SCO verkauft. Ob mit der Aussage von Novell allerdings schon eine Klage von SCO gegen IBM und andere Hersteller hinfällig ist, bleibt vorerst Spekulation.
SCO-Vorstandschef Darl McBride bezeichnete die Stellungnahme von Novell inzwischen als “nichts neues”. Novell sei zwar noch im Besitz einiger Rechte, habe aber die Berechtigung zur Durchsetzung von Ansprüchen an Unix vollständig an SCO abgetreten. Er habe Novell im vergangenen Jahr auch das Angebot gemacht, die Rechte vollständig zu erwerben, was aber abgelehnt worden sei, so McBride.
SCO hatte vor zwei Wochen rund 1500 der weltweit größten Unternehmen angeschrieben und sie davor gewarnt, auf ihren Systemen Linux einzusetzen. Damit würden Rechte von SCO verletzt, weil sich im Quellcode Bestandteile von Unix wiederfänden, für die keine Lizenzzahlungen erfolgten. SCO, so das Schreiben weiter, werde nun aber daran gehen, seine Ansprüche durchzusetzen. Ein Beleg für die Behauptungen von SCO steht bis heute noch aus.