Cisco bringt WLAN-Providerauswahl an den Münchner Flughafen
… und kauft Wissen zu
Der Netzwerkhersteller Cisco Systems hat erstmals seine Wireless-LAN- und Service-Provider-Technologie kombiniert. Als erster Hotspot-Betreiber weltweit setzt nun die Betreibergesellschaft des Münchner Flughafens auf ein Multi-Serviceprovider-Konzept.
Der Flughafen testet seit anderthalb Jahren den Einsatz eines WLAN für Reisende. Das neue Konzept ermögliche den Kunden, den Serviceprovider auszuwählen, mit dem er idealerweise schon einen Vertrag geschlossen hat.
So können die genutzten Dienste ähnlich wie beim Roaming im Mobilfunk abgerechnet werden. Für die Serviceprovider, so hofft Cisco, werden durch dieses Modell Hotspots interessanter.
Die Verbindung zu einer Vielzahl von Service Providern technisch umzusetzen, gilt als große Herausforderung, da die verschiedenen Abrechnungsmodelle wie Gutscheine, Telefonrechnung oder Kreditkarte auf dem Gateway abgebildet werden müssen. Als Partner von Cisco war die Deutsche Telekom Network Projects & Services GmbH an der Realisierung beteiligt.
Parallel zu der Ankündigung von Cisco wurde bekannt, dass der Netzausrüster erneut Know-how zukaufen will. Der kleine Spezialist Signal Works war bislang in Privatbesitz und stellt Software her, die Audio-Funktionen für IP-Telefone übernimmt.
Die 13,5 Millionen Dollar teure Übernahme erlaubt Cisco, seine Marktstellung bei IP-Telefonie auszubauen. Immerhin 4,3 Milliarden Dollar soll dieser Markt in drei Jahren schwer sein, meinen die Analysten der Synergy Research Group.