IBM packt den Power 4 auch ins Low-end

Schmankerl für die kleine Kundschaft

Auch am unteren Ende seiner Unix-Server-Linie setzt IBM ab sofort seinen Power-4Plus-Prozessor ein. Damit ist die Flaggschiff-CPU anderthalb Jahre nach ihrer Einführung über das gesamte IBM-Produktspektrum hinweg zu haben. Die Offensive soll weit reichende Auswirkungen auf dem Servermarkt haben, hofft Big Blue.

Der p615 ist mit ein oder zwei Prozessoren zu haben, die mit 1,2 GHz getaktet werden, und ersetzt den p610 mit Power-III-CPUs. Seinen Vorgänger übertrifft der neue Server mit einer um 110 Prozent verbesserten Gesamtleistung, verspricht IBMs Server-Architekt Thomas Harrer im Gespräch mit silicon.de. Zuvor hatten schon die p670, p650 und p630 den Power-4Plus spendiert bekommen. Damit seien jetzt alle aktuellen IBM-Server mit Power-4-CPUs im GHz-Bereich ausgestattet, sagt Harrer.

Erklärtes Ziel der IBM ist es kritische Anwendungen auch auf Low-end-Servern sicher betreiben zu können – und damit den Markt der kleinen und mittleren Unternehmen besser zu erschließen.

Vor allem aber geht IBM mit dem p615 gegen seinen Konkurrenten Sun an, der in diesem Segment bisher dominierend war. Außerdem will IBM den Low-end-Markt offensichtlich nicht, wie manchmal spekuliert wurde, zu einem reinen Intel-Tummelplatz verkommen lassen.

Der p615 wird aber nicht nur mit AIX ausgeliefert, sondern auch mit Linux. Die Preise bewegen sich zwischen 5700 Dollar für die Single-CPU-Version mit 1 GB Speicher und rund 11 700 Dollar für die Zwei-Wege-Maschine mit 4 GB Speicher. “Damit liegen wir um ein Drittel unter den Preisen für den p610”, so Harrer.

“Das Segment wird weiter wachsen”, meint er. Gerade weil es mit dem Power-4 gelungen sei, kommerzielle und wissenschaftliche Verwendung unter einen Hut zu bekommen.

Die nächste größere Neuerung in IBMs Server-Sparte ist für kommendes Jahr angekündigt, wenn der Power-5-Prozessor sein Debut im ‘Squadron’-Server macht. Der ist dann allerdings mit seinen 64 Prozessoren doch ein anderes Kaliber.