Basel II mausert sich zum IT-Booster
Risikomanagement gewinnt an Bedeutung
Die Basel-II-Bestimmungen werden die IT-Ausgaben beflügeln. Bis zum Jahr 2006 sollen fast 10 Prozent aller IT-Investitionen auf diese europaweit verschärften Richtlinien zur Kreditvergabe zurückzuführen sein. Das ergab eine aktuelle Studie der Marktforschungsgruppe IDC.
Bei Basel II handelt es sich um eine Reform der Eigenkapitalvorschriften, die sämtliche Geschäftsprozesse der Banken betrifft. Die Reform regelt Mindestkapitalanforderungen, fordert mehr Kontrolle und erlegt den Banken zusätzliche Veröffentlichungspflichten auf.
Ab dem kommenden Jahr werden die Banken einen immer größeren Teil ihres IT-Budgets dazu verwenden, ihre Systeme an die Basel-II-Richtlinien anzupassen und Risikomanagement-Lösungen zu entwickeln, prognostiziert IDC. “Basel-II wird entscheidende Auswirkungen auf die Strategien der Banken haben und IT wird eine wesentliche Rolle dabei spielen”, sagt IDC-Analyst Daniele Bofanti.
Das Risikomanagement werde schon bald eine große Rolle im Finanzierungsbereich spielen. Um potenzielle Risiken korrekt identifizieren und messen zu können, müssten solche Systeme künftig besser strukturiert werden. Diese Herausforderung von Basel II an die IT sei ein langfristiges Projekt. Deshalb empfehlen die Analysten IT-Anbietern, schon jetzt dauerhafte Beziehungen zur Finanzwirtschaft aufzubauen, um sich entsprechende Marktanteile zu sichern.