T-Mobile legt sich mit US-Regulierer an
Notfall-Lokalisierung
Der deutsche Mobilfunker T-Mobile macht sich in den USA unbeliebt: Die Telekommunikations-Aufsicht FCC hat dem Nordamerika-Ableger jetzt ein Bußgeld von 1,25 Millionen Dollar auferlegt, weil T-Mobile USA die Auflagen zum technischen Ausbau seiner Netze nicht eingehalten hat.
Im aktuellen Fall geht es um die Vorschriften des Gesetzes ‘E911’ – ‘911’ ist die landesweite Notrufnummer in den Vereinigten Staaten: Danach müssen die Mobilfunkbetreiber sicherstellen, dass sich Notrufe aus dem Mobilfunknetz auf 50 Meter genau lokalisieren lassen – für den Fall, dass der Anrufer seinen Standort nicht mitteilen kann. Allerdings sind die USA von einer flächendeckenden Mobilfunkversorgung noch immer weit entfernt.
Ursprünglich sollten alle Netzbetreiber die Lokalisierungsmöglichkeit für den Notfall schon vor über einem Jahr bereitstellen. Weil dies aber keinem der Unternehmen gelang, vereinbarte die FCC individuelle Fahrpläne, die immer wieder überprüft wurden. T-Mobile USA allein soll insgesamt mindestens 450 dieser Einzeltermine nicht eingehalten haben.
In den europäischen GSM-Netzen ist zumindest sichergestellt, dass jedes Mobiltelefon selbst ohne SIM-Karte des Netzbetreibers für einen Notruf verwendet werden kann. Die Lokalisierung dürfte allerdings auch hier vor allem in ländlichen Regionen wenig aussagekräftig sein, weil die Basisstationen hier weiter voneinander entfernt sind als in den Städten.