Real Networks schluckt und wächst

Musikwelt ärmer

Unter den Anbietern von Online-Musikdiensten zeichnet sich das Heranwachsen eines Hais ab: Real Networks rückt mit der Übernahme von Listen.com in die Oberliga auf, wenn es um den Massenmarkt geht. Davon sind die Analysten überzeugt.

Die Mit-Eigner von Branchenführer Music-Net treiben damit die Konsolidierung des Marktsegmentes voran. Mitspieler wie Pressplay, zum Sony-Konzern gehörend, unterscheiden sich von den konkurrierenden Diensten, die von Unternehmen wie AOL Time Warner oder Bertelsmann gehalten werden, bislang vornehmlich durch die Vertriebsaktivitäten und die Kundenfokussierung. So erklärt auch Real Networks-Chef Rob Glaser die 36 Millionen Dollar schwere Akquisition damit, dass er sich ein Standbein im Endverbrauchermarkt schaffen wolle.

Glaser: “Listen hatte eine Art ‘Best of Breed’-Lösung im Massenmarkt.” Diese sei nur durch entsprechend zugeschnittene Services zu erreichen gewesen. Besonders ein kürzlich erneuerter Abonnement-Dienst, der mehr Kunden anziehen soll, werde sich in dieser Hinsicht bewähren. Der CEO will mit dem Zukauf folgendes realisieren: “Jetzt, wo wir wissen, dass Musikvertrieb über das Internet funktioniert, müssen wir wissen, was die Endverbraucher wollen.”