Balanced Scorecard in der IT bringt bares Geld

Der Einsatz von Balanced Scorecard-Lösungen für die exakte Messung und Kontrolle von Prozessen und Kosten in Zusammenhang mit der Business-Kernstrategie hat sich bewährt.

Der Einsatz softwarebasierter Balanced Scorecard-Lösungen (BSC) für die exakte Messung und Kontrolle von Prozessen und Kosten in Zusammenhang mit der Business-Kernstrategie hat sich bewährt. Zu diesem Schluss kommt die Unternehmensberatung Horváth und Partner, die Firmen unterschiedlicher Größe im deutschsprachigen Raum befragt hat. Der Einsatz wurde von vielen sogar als ganz klarer Wettbewerbsvorteil gepriesen.
Danach sind nahezu vier von fünf der befragten Unternehmen der Meinung, dass sie ihre Konkurrenz sowohl hinsichtlich Umsatzwachstum als auch Jahresüberschuss übertreffen. 67 Prozent der Befragten vertreten die Meinung, dass sich der Einsatz der BSC positiv auf die Qualität auswirkt, 62 Prozent sehen entsprechende Effekte im Bereich der Kostensenkung. Auch Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit  lassen sich durch den Einsatz dieser Managementmethode demnach steigern. BSC wirke sich zudem positiv auf die Rendite aus, sagten 58 Prozent der Befragten.

Die Hauptgründe für die Einführung der BSC waren so verteilt, heißt es: die Unterstützung einer erfolgreichen Strategierealisierung (94 Prozent), die Schaffung eines gemeinsamen Strategieverständnisses (91 Prozent) sowie die Verbesserung der Strategiekommunikation (91 Prozent). Knapp zwei Drittel aller Unternehmen haben sogar mehr als fünf BSC-Systeme im Einsatz, ein Drittel sogar mehr als 20. Beim Spitzenreiter der Studie sind rund 900 BSCs im Einsatz, über die das betreffende Unternehmen den Überblick noch nicht verloren haben soll. 82 Prozent der Befragten sind dabei der Meinung, dass die Investition sich gelohnt hat und dass der Pay-Back der BSC deutlich höher sei als der Aufwand, den sie verursacht habe.

Richtig enttäuscht zeigten sich danach nur 11 Prozent. Je länger die BSC in einem Unternehmen eingesetzt werde, so ein weiteres Ergebnis der Studie, desto größer sei die Auswirkung auf dessen Leistung, so Oliver Greiner, Studienautor bei Horváth und Partner: “Mit zunehmender Anwendungsdauer steigt der Anteil der High-Performer deutlich, während umgekehrt der Anteil der Low-Performer abnimmt.”

Trotz der insgesamt sehr hohen Zufriedenheit  gebe es beim Einsatz der BSC noch eine Fülle von ungenutzten Verbesserungsmöglichkeiten, die sich zum Beispiel in der Anwendungsintensität widerspiegeln würden. So sagte etwa die Hälfte der Befragten, dass eine hohe Anwendungsintensität der BSC für sie nur teilweise oder weniger zutreffe. In der Praxis gebe es zudem viele Anwender, die das Potenzial des BSC-Modells nicht vollständig ausschöpften. So würden zum Beispiel 17 Prozent der Unternehmen auf mündlich verbreitete Ziele und grafische Leistungsvorgaben verzichten und allein kennzahlgetrieben agieren. Ein Vergleich der Performance-Werte zeige jedoch, dass diejenigen Unternehmen immer noch am besten abschneiden, welche das vollständige BSC-Modell im Unternehmen umsetzen.

Lesen Sie auch : KI-Bluff bei AIOps erkennen