Forschung und Entwicklung ist bei den IT-Größen wieder angesagt
Die weltweit führenden Technologie-Konzerne wollen mehr in Forschung und Entwicklung investieren – und so den Druck auf ihre weniger solventen Konkurrenten verstärken.
Die weltweit führenden Technologie-Konzerne wollen mehr in Forschung und Entwicklung investieren – und so den Druck auf ihre weniger solventen Konkurrenten verstärken. Wie das Wall Street Journal berichtet stehen vor allem Intel, IBM und Samsung an der Spitze der Investitionsbewegung.
4,8 Milliarden US-Dollar will der weltgrößte Chiphersteller Intel in diesem Jahr in den Bereich Forschung und Entwicklung stecken – das sind neun Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Auch beim südkoreanischen Chiphersteller Samsung wird nachgelegt. 8,5 Prozent des Umsatzes sollen in Forschung und Entwicklung fließen – im vergangenen Jahr waren es noch 8,1 Prozent. IBM verfolgt die selbe Strategie: bereits im vergangenen Jahr wurde die Zahl der Wissenschaftler und Ingenieure um 20.000 auf insgesamt 190.000 aufgestockt.
Mit den Investitionen will man sich einerseits neue Marktbereiche erschließen, andererseits sollen Konkurrenten, die sich noch die Wunden aus der jüngsten Krisenzeit lecken, zusätzlich geschwächt werden. Viele IT-Firmen hatten ihre Forschungsausgaben stark gedrosselt, in der Hoffnung sich so wieder in die schwarzen Zahlen vorkämpfen zu können.
Doch der Schuss könnte nach hinten losgehen. Künftig werden Investoren voraussichtlich verstärkt darauf achten, ob ein Konzern in die Forschung investiert oder nicht. Wachstumschancen könnten dann eine größere Rolle spielen als eine makellose Bilanz. Marcus Wallenberg, CEO der schwedischen Investor AB, sagte dem Wall Street Journal, dass der Bereich Forschung und Entwicklung für amerikanische und westeuropäische Unternehmen zunehmend an Bedeutung gewinne. “Innovationen spielen eine sehr wichtige Rolle für große westliche Unternehmen, um auf Augenhöhe mit den asiatischen Mitbewerbern zu bleiben.”
Doch es kommt nicht nur auf die Summe an, sagen die Experten, sondern auch darauf, wie das Geld ausgegeben wird. Cisco Systems, zum Beispiel, hat seine Forschungsgelder zwar insgesamt um acht Prozent gekürzt, investiert jetzt aber vor allem in mittel- und langfristige Projekte. Wenn man über die kommenden drei Jahre hinausblicke, haben man noch nie mehr investiert, heißt es von den Kaliforniern, und das in einer Zeit, in der die meisten Konkurrenten das Gegenteil machten.