Britischer Gesundheitsdienst schließt Megapakt mit Microsoft
Während in Großbritannien das IT-Projekt der britischen Gesundheitsbehörde ‘National Health Service’ weiter für Ärger sorgt, hat Microsoft seine Schäfchen schon mal ins Trockene gebracht.
Während in Großbritannien das IT-Projekt der britischen Gesundheitsbehörde ‘National Health Service’ (NHS) weiter für Ärger sorgt, hat Microsoft seine Schäfchen schon mal ins Trockene gebracht. Redmond verlängerte seinen bestehenden Vertrag mit der Behörde um neun Jahre. Demnach setzt das NHS Microsoft-Software künftig auf 900.000, anstatt wie bisher 500.000 Computern ein. Dabei bleiben die Lizenzgebühren für die Gesundheitsbehörde gleich.
Gegenüber den bisherigen Konditionen spart das NHS durch den Deal nach eigenen Angaben umgerechnet rund 480 Millionen Euro. Zudem wird Microsoft fast 60 Millionen Dollar in die Entwicklung von maßgeschneiderten Anwendungen stecken. Dennoch wird der Deal Redmond geschätzte 720 Millionen Euro in die Kassen spülen. Gesundheitsminister John Hutton erklärte, dass es sich hier um einen besonders günstigen Abschluss für den Steuerzahler handle.
Angesichts der aktuellen Entwicklung des IT-Projekts könnte sich deren Dankbarkeit jedoch in Grenzen halten. Vor kurzem hatte das NHS bekannt gegeben, dass sich die Kosten für Erneuerung auf insgesamt 20 bis 40 Milliarden Euro belaufen könnten – ursprünglich waren rund 9 Milliarden Euro veranschlagt worden. Ziel ist es, die Krankendaten von rund 50 Millionen Briten zentral zu erfassen und so 30.000 Ärzten zugänglich zu machen.
Im Rahmen des Projekts wird auch der Einsatz von Open-Source-Software ausgewertet. Daran ändere auch der Megadeal mit Microsoft nichts, hieß es in einer Stellungnahme des britischen Gesundheitsministeriums. Man halte sich die entsprechende Option weiter offen. Der zuständige Microsoft-Manager in Großbritannien, Neil Jordan, äußerste sich dazu demonstrativ gelassen. “Es ist großartig für Microsoft zu sehen, dass sich eine Instanz wie das NHS auf uns verlässt. Wir freuen uns für die Behörde, dass sie die möglichen Vorteile von Open-Source-Software weiter auswertet.”