Open Source Modell für Halbleiter
Das Open-Source-Modell will eine Organisation namens GOSPL auch in die Halbleiterei tragen
Open-Source-Software erfährt derzeit einen Run wie nie zuvor. Die Betriebssysteme und Anwendungen sind meist robust und beliebt, weil viele Augen über die Entwicklung wachen. Dieses Modell will GOSPL (Generalized Open Source Programmable Logic) jetzt auch die Entwicklung von Halbleitern übertragen. Ähnlich wie in der Software-Branche könnte diese Open-Source Bewegung bald den Markt grundlegend aufrollen, und das vor allem bei Consumer-Geräten.
Jetzt will die GOSPL-Community annähernd eine Million EDA-Codezeilen (Electronic Design Automation) frei zugänglich machen. Diese speziellen Design-Programme für die Konstruktion von FPGA-Halbleitern (Field Programmable Gate Array) kommen von der italienisch-französischen STMicroelectronics. Branchenkenner vermuten, dass diese Freigabe etwa einem Investment von 50 Millionen Dollar entspricht. FPGA-Chips sind Halbleiter, die nicht bereits bei der Herstellung, sondern von den OEMs (Original Equipment Manufacturer) ihre endgültige Funktionalität programmiert bekommen.
Die Freigabe des EDA-Codes könnte den Herstellern von Embedded-Chips helfen, ihre Bausteine schneller und vor allem wirtschaftlicher herzustellen. Derzeit ist der Markt von Xilinx und Altera dominiert, dementsprechend hält sich auch Hersteller Xilinx bei der GOSPL-Bewegung zurück.
Trotz des “People Chip”-Motto der GOSPL-Community hält sich die Vereinigung sehr bedeckt. Das nächste Treffen, das am 31.3. und am 1.4. in der Schweiz stattfindet, wird, wie auch vorhergegangene Termine, ohne die Öffentlichkeit in einem handverlesenem Kreise stattfinden.