Piracy-Schutz: Kazaa baut Filter auf
Seit Montag arbeiten Techniker an Filtern für die Tauschbörse, die unkontrolliertes Tauschen von nicht freigegebenen Inhalten unterbinden sollen.
Die Besitzer der Tauschbörse Kazaa, die Firma Sharman Networks, übernehmen nach einem Gerichtsurteil nun die Vorstellungen der australischen Musikindustrie und auch der großen Hollywood-Studios zu Urheberrechtsfragen. Seit Montag arbeiten Techniker an Filtern für die Tauschbörse, die unkontrolliertes Tauschen von nicht freigegebenen Inhalten unterbinden sollen.
Damit entfernt sich die Tauschbörse ein Stück weiter von ihrer Vergangenheit als freie Tauschbörse, die hin und wieder den Ärger der Studiobosse auf sich gezogen hatte. Kazaa wurde von einem Bundesrichter dazu angehalten, sich jetzt auch an die bestehenden Gesetze zum Urheberrecht zu halten und Filter einzubauen. Die Technik besteht in einem Einbau von etwa 3000 so genannten Schlüsselwörtern, also Namen und Titeln bekannter Künstler. Diese werden dann nicht mehr weitergeleitet.
Theoretisch möglich, aber bislang nach einer Mitteilung von Sharman Networks nicht geplant ist es, mit solchen oder ähnlichen Filtern auch die Versender solcher geschützten Inhalte ausfindig zu machen. Sharman Networks bekannte sich bislang aber nur dazu, sich an die gerichtlichen Auflagen halten zu wollen und den Filter an sich zu pflegen. Ab dem 5. Dezember muss er funktionieren, sonst könnte das Gericht seine Drohung wahrmachen und Kazaa vorübergehend die Geschäftstätigkeit verbieten.
Ein Einzelfall ist Kazaa nicht: Vor kurzem war auch der Gründer der File-Swapping-Technik BitTorrent gegen Piraterie angetreten und hatte verkündet, dass BitTorrent nicht mehr zu ungesetzlichem Tausch herangezogen werden sollte.