Linux-Verband wirft ARD Schleichwerbung für Microsoft vor

Der Linux-Verband hat der ARD Schleichwerbung für Microsoft vorgeworfen und sie dazu aufgefordert, die auftauchenden Microsoft-Logos zu entfernen.

Der Linux-Verband hat der ARD Schleichwerbung für Microsoft vorgeworfen und sie dazu aufgefordert, die in der Wahlberichterstattung auftauchenden Microsoft-Logos zu entfernen. Der Verband prüfe, welche juristischen Schritte gegen “diese Schleichwerbung in Informations- und Nachrichtensendungen” eingeleitet werden könnten, hieß es.

Anlass der Prüfung sei die Einblendung des Microsoft-Logos in Grafiken mit Umfrage-Ergebnissen, die in verschiedenen Sendungen – so zum Beispiel am 4. September bei ‘Sabine Christiansen’ – gezeigt wurden. Der Verband vermute, dass die gesamte Wahlberichterstattung, soweit sie Grafiken des Dienstleisters dimap/infratest verwende, zu großen Teilen mit einem dauerhaft sichtbaren Microsoft-Logo ausgestrahlt werde.

Der Hinweis, Grafik-Sponsoring sei von den Landesmedienanstalten als Information und damit als zulässig bewertet worden, könne nicht als Rechtfertigung akzeptiert werden, hieß es von Elmar Geese, Vorsitzender des Linux-Verbandes. Diese Regelung beziehe sich “allenfalls auf Sportsendungen”. An politische Sendungen könne nicht der gleiche Maßstab angelegt werden, so Geese. Wenn Nachrichtensendungen mit Werbung vermischt würden, leide deren Glaubwürdigkeit.

NDR-Sprecher Martin Gartzke wies den Vorwurf des Linux-Verbands zurück. Das Landgericht Hamburg habe die Praxis von dimap/infratest in einem Urteil vom 13. November 2002 “ausdrücklich für zulässig erklärt und festgestellt, dass eindeutig keine Schleichwerbung vorliegt”. Der NDR hat in der ARD die Federführung für den Wahlberichterstattungsvertrag mit infratest/dimap.

Für die Erstellung von Hochrechnungen seien aufwendige Computerprogramme und Datennetzwerke erforderlich. Wenn diese von einem bestimmten Unternehmen gestellt werden, habe der Hinweis auf dieses “einen durchaus informativen Wert” und lasse sich daher als Quellenangabe rechtfertigen, so Gartzke.