Chips kein ausreichender Schutz für Kreditkarten

Kreditkarten mit Computerchips sollen eigentlich besser als herkömmliche Karten vor Betrug schützen – tatsächlich können sie problemlos ausspioniert werden.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Universität Cambridge mit Kreditkarten, die von deutschen und britischen Banken ausgegeben wurden. Die Kryptologen demonstrierten einem Team des ARD-Wirtschaftsmagazins Plusminus, dass dies problemlos möglich ist.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die neuen Karten mit unterschiedlichen Sicherheitsstandards ausgegeben werden – beide bieten jedoch kaum mehr Schutz als ein herkömmlicher Magnetstreifen. So ist es bei dem teureren Chip – dem so genannten DDA-Chip – möglich, dass die Kreditkartendaten beim Bezahlvorgang elektronisch abgehört werden. Beim SDA-Chip – der billigeren Version – ist es außerdem problemlos möglich, die Geheimnummer abzugreifen.

Beide Kreditkartentypen sind in Deutschland im Einsatz – das bestätigte Visa Deutschland. Durch die Umrüstung auf Karten mit Chip wird nicht mehr die Unterschrift des Karteninhabers verlangt, sondern eine spezielle PIN-Nummer. Das hat aber auch zur Folge, dass im Falle eines Missbrauchs schwerer nachzuweisen ist, dass die PIN nicht fahrlässig verwahrt oder die Abbuchung selbst getätigt wurde.

Die nächste Plusminus-Sendung wird am Dienstag um 21.50 Uhr ausgestrahlt.

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