Private-Equity-Firmen planen angeblich Übernahme von Vodafone
Der weltgrößte Mobilfunkbetreiber Vodafone steht derzeit im Mittelpunkt einer Reihe von Spekulationen. Die spektakulärste basiert auf einem Zeitungsbericht der britischen Zeitung The Mail on Sunday.
Das Blatt berichtet von einem Kaufangebot von umgerechnet 145 Milliarden Euro durch Investmentfirmen für privates Beteiligungskapital wie Apax Partners und CVC Capital. Eine solche Übernahme würde alles in den Schatten stellen, was so genannte Private-Equity-Firmen jemals versucht haben.
Gleichzeitig berichtet die Zeitung The Business, dass der US TK-Konzern Verizon eine informelle Anfrage gemacht hat, um Vodafones 45-prozentigen Anteil an Verizon Wireless zu kaufen. Der Anteil hat einen Wert von 40 Milliarden Dollar. Gleichzeitig befindet sich Vodafone derzeit in Gesprächen mit dem Venture-Capital-Unternehmen Softbank, der das schwächelnde Japan-Geschäft Vodafones kaufen will. In Bezug darauf wiederum berichtet die Financial Times, dass die Private-Equity-Firmen KKR und Cerberus Capital Softbank hier Konkurrenz machen wollen.
Unterdessen hat die Führungskrise bei Vodafone weitere Konsequenzen nach sich gezogen. Am Wochenende kündigte Christopher Gent an, auf den Posten als Ehrenpräsident des Unternehmens zu verzichten. Als ehemaliger Chef des Mobilfunkkonzerns war Gent maßgeblich daran beteiligt, die ehemals kleine britische Firma in einen globalen Konzern umzuwandeln.
In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Berichte über Streitigkeiten zwischen der alten Vodafone-Führung – repräsentiert von Gent und Chairman Ian MacLaurin – und der neuen Leitung unter Unternehmenschef Arun Sarin gegeben. In der Nacht zum Sonntag hatte MacLaurin – vermutlich auf Druck des Konzernchefs – die Unterstützung Sarins durch den Aufsichtsrat bekundet.