Bürgerrechtler legen Beweise gegen AT&T vor
In einem Gerichtsverfahren gegen den US-Telekommunikationskonzern AT&T haben Bürgerrechtler jetzt Beweise vorgelegt, wonach AT&T den US-Geheimdienst unterstützt hat.
Demnach hat es der Konzern der ‘National Security Agency’ (NSA) erlaubt, Abhörvorrichtungen in seinen Netzen zu installieren. Dadurch sei es möglich gewesen, “jede einzelne Nachricht” im Internet zu überprüfen, heißt es in einem Dokument, dass die ‘Electronic Frontier Foundation’ (EFF) beim Bezirksgericht in San Francisco eingereicht hat.
Das Papier zitiert Mark Klein, einen früheren Techniker von AT&T. Er erklärt, wie genau die NSA Zugang zum AT&T-Netzwerk bekam – nämlich indem Hardware in geheimen Räumen des Konzerns und an weiteren Orten installiert wurde. Normale Mitarbeiter hätten einen Raum im sechsten Stock des AT&T-Gebäudes in San Francisco nicht betreten dürfen – lediglich ein NSA-Manager habe dazu Zutritt gehabt. Kleins Anwälte wollten zu dem Dokument, das von dem Online-Dienst Wired.com veröffentlicht wurde, keine Stellung nehmen.
Aus internen Kreisen hieß es jedoch, es handle sich tatsächlich um ein bisher nicht veröffentlichtes Papier. AT&T hatte per Gerichtsentscheid beantragt, dass gewisse Dokumente unter Verschluss gehalten werden. Die Informationen würden schwere Schäden anrichten, würden sie veröffentlicht. In der vergangenen Woche hatte der zuständige Richter jedoch entschieden, dass die Dokumente für den Rechtsstreit zwischen AT&T und der EFF benutzt werden dürften – nachdem mögliche Geschäftsgeheimnisse entfernt wurden.