Infineon bleibt auf Qimonda-Aktien sitzen
Was als fulminanter Börsengang geplant war, wurde für Infineon zur herben Enttäuschung. Der Börsengang der Speicherchip-Tochter Qimonda bringt dem Infineon-Konzern viel weniger Geld ein als erhofft.
Wegen geringer Nachfrage musste Infineon den Ausgabepreis für Qimonda-Aktien deutlich senken und gibt deutlich weniger Aktien als geplant aus dem eigenen Bestand ab. Somit fließen Infineon bestenfalls nur etwa 82 Millionen Dollar zu – statt wie erhofft bis zu knapp 550 Millionen Dollar.
Wie Infineon mitteilte, wurden die Anteilsscheine von Qimonda letztendlich für 13 Dollar ausgegeben – die ursprünglich geforderte Preisspanne lag zwischen 16 und 18 Dollar. Qimonda-Chef Kuin Wah Loh bemühte sich um Schadensbegrenzung: “Viele der bekanntesten institutionellen Investoren in den USA haben auf Grund ihrer Begeisterung für unsere neue Geschäftsstrategie Qimonda-Aktien gezeichnet.”
Allerdings sei man mit dem Börsengang auf ein schwieriges Marktumfeld gestoßen. In den vergangenen Wochen sei in den USA fast die Hälfte der geplanten Börsengänge abgesagt worden. Analysten sprachen von einem Rückschlag für Infineon. Zum einen fließe dem Unternehmen weniger Geld zu, zum anderen werde der Ausstieg aus Qimonda nun langsamer vonstatten gehen.
Infineon leitet mit dem Qimonda-Börsengang die Abspaltung des Speicherchip-Geschäfts ein. Zwar behält der Konzern nach dem Börsengang erst einmal die Mehrheit, die Anteile sollen aber schrittweise reduziert werden. Infineon will sich künftig ganz auf das stabilere Geschäft mit Logik-Chips konzentrieren.