Wettbewerbskommissarin wittert Kampagne gegen EU
EU-Wettbewerskommissarin Neelie Kroes hat sich in einem Brief, den die Financial Times veröffentlicht hat, dem Vorwurf widersetzt, die Europäische Union fahre eine Publicity-Kampagne gegen den Softwerker.
Sie antwortete damit auf einen Artikel in derselben Zeitung, in dem ein Microsoft Business Partner tags zuvor gegen die EU gewettert hatte, den Konzern wie einen Spielball zu behandeln. Dabei zielte er auf die neuerliche Forderung, Sicherheits-Features aus dem künftigen Betriebssystem ‘Vista’ zu entfernen.
Kroes sprach davon, dass es sich vielmehr um eine Kampagne gegen die EU handele, die darauf ziele, die Kommission zu diskreditieren. “Wir sind weit davon entfernt, eine Fehde gegen Microsoft zu führen. Die Kommission will ausschließlich, dass auch Microsoft sich an die Regeln hält und dass wir den größten Vorteil für den europäischen Kunden erreichen”, so die Kommissarin.
Vergangene Woche war Brüssel wieder einmal mit Redmond zusammengerasselt, weil sich die Kommission daran stört, dass Vista vordefinierte Sicherheitsfunktionen integriert hat, die dem User angeblich die Auswahlmöglichkeit nehmen. Damit sei das Betriebssystem schon wieder nah am Monopol und gerade diesen Status Microsofts versucht die EU seit Jahren zu verhindern.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters hat Microsoft unterdessen davor gewarnt, eine zusätzliche Verzögerung des Vista-Launches könne Tausende Arbeitsplätze kosten. Der Hersteller beruft sich auf Aussagen des Beratungshauses IDC, das in einer Studie herausgefunden hat, Vista könne ein Wachstumsmotor werden und bis zu 50.000 neue Stellen mit sich bringen.