Marathonläufer werden mobil angebunden
Wäre der erste Marathonloäufer Pheidippides mit einer mobilen Lösung losgerannt, wie sie heute mehr und mehr Marathonläufer benutzen, so hätte er am Ziel nicht tot zusammenbrechen müssen.
Dann nämlich hätten seine bedenklich überlastet klingenden Herz-Lungen-Geräusche längst in Athen für Alarm gesorgt, ein Leibarzt des Königs hätte sich mit ihm verständigt, langsamer zu laufen.
In den USA soll der Laufsport über 42.195 km, der auf einen Lauf von Marathon nach Athen nach einem Sieg des Athener Heeres über die Perser zurückgeht, massiv verbreitet werden. Die Veranstalter setzen deshalb in steigendem Maße Technik ein. Dies taten sie zunächst, um Start und Zieleinlauf einheitlicher und fälschungssicher zu gestalten. Jetzt steht Nutzerfreundlichkeit auf dem Programm. Ganz neu ist eine Handy-basierte Lösung, die der Familie Aufschluss gibt über Mutters Position, ihren Zustand und ihre Zeit sowie die vermutliche Einlaufzeit. Dies weniger aus Gesundheits- denn aus Unterhaltungsgründen, und zwar, damit die lieben Couch-Potatoes zuhause über den Sport auf dem Laufenden gehalten werden und möglicherweise Lust bekommen, selbst zu trainieren.
Besonders legendäre Stadtläufe wie der New York Marathon setzen angesichts überfüllter Hotels wenigstens darauf, die Angehörigen mit solchen mobilen Lösungen an den Erfolgen oder der Schmach der Läufer teilhaben zu lassen. Dabei werden Chips in Schnürsenkeln oder Nummern-Leibchen vernäht, die an festen Punkten an der Strecke bestimmte Daten übermitteln. Diese können überall auf der Welt an angemeldete Nutzer übermittelt werden. Pheidippides hätte sich angesichts solcher Technik vielleicht sogar den ganzen Lauf von Marathon nach Athen gespart und sein “Wir haben gesiegt!” einfach per SMS verschickt.