IEEE-Arbeitsgruppe wieder handlungsfähig
Die Standardisierung einer neuen mobilen Breitbandspezifikation mussten einige Monate aus politischen Gründen ruhen.
Nun kann die Arbeitsgruppe IEEE 802.20 wieder entwickeln. Vor etwa einem Jahr wurde die Arbeitsgruppe suspendiert. Man fürchtete eine zu starke Einflussnahme durch den Hersteller Qualcomm auf den Standard Mobile Broadband Wireless Access (MBWA).
So hatte sich ein Mitglied der Arbeitsgruppe als unabhängig ausgegeben, stand jedoch auf der Lohnliste von Qualcomm. Auch wenn der Berater nun als Mitarbeiter von Qualcomm geführt wird, fürchtet Paul Nikolich, Chairman des Gremiums, noch immer eine unangemessene Einflussnahme von Herstellerseite.
Im Rahmen eines Treffens verschiedener IEEE-Gruppen in San Francisco wurde nun ein neues Wahlverfahren für 802.20 verabschiedet. Jede Interessensgruppe darf nun nur noch mit einer Stimme wählen. Damit soll der Standard möglichst schnell weiterentwickelt werden.
Teile des mobilen Breitbandstandards stammen von dem Hersteller Flarion Technologies, den Qualcomm 2005 übernommen hatte. 802.20 ist indes nicht ohne Konkurrenten. Ein Opponent ist UMTS. Auch WiMAX (802.16e) macht sich gerade daran, die Industrie zu erobern. Der Vorteil von MBWA gegenüber WiMAX ist der, dass sich auch bei Fahrzeugen, die sich mit Geschwindigkeiten bis zu 250 Km/h bewegen, noch Daten übertragen lassen. Zudem erlaube der Standard mehr Anwender als andere Spezifikationen, heißt es auf der Seite der Arbeitsgruppe.