Verdrängt Open Source proprietäre Produkte?
Trotz rückläufiger Server-Verkäufe wächst der Markt für Open Source unerschüttert weiter.
Nun haben die Marktforscher IDC und Gartner Schätzungen für den gesamten Software-Markt vorgelegt. So könnte bereits 2010 in der Industrie 22 Milliarden Dollar mit Open Source umgesetzt werden.
Die Martkbeobachter von Morgan Stanley setzen diese Zahl sogar noch höher an. So glaubt das Institut, dass 2010 Unternehmen insgesamt 19 Milliarden Dollar für interne Entwicklung auf Open-Source-Basis ausgeben werden, anstatt sich dabei auf proprietäre Produkte zu verlassen.
Das sind rund 41 Milliarden Dollar, die an anderer Stelle fehlen. Und diese Summen werden wohl dann Hersteller zu spüren bekommen, die den Markt bislang unter sich aufteilten. Microsoft, Oracle und IBM.
Red Hat hat mit der Übernahme von JBoss bereits einen ersten Grundstein für kommende Open-Source-Anwendungen gelegt. Auch Novell versucht eine offene End-to-End-Struktur am Markt zu positionieren.
Doch für die derzeit wichtigsten Player im Open-Source-Markt, Novell und Red Hat, sollte der gemeinsame Gegner und auch das gemeinsame Ziel Microsoft heißen, wie Analysten raten. So versuchen schließlich auch beide Parteien, das gleiche Ziel zu erreichen und zwar teure und komplexe sowie vor allem IT-Lösungen bereit zu stellen. Um aber auch in der installierten Basis von Microsoft wildern zu können, haben Novell und Red Hat noch einen weiten technologischen Weg vor sich.
Im Server-Bereich zum Beispiel hat sich die Migrationswelle von Unix auf Linux und Microsoft bereits abgeschwächt. Dementsprechend hat sich auch das Wachstum des offenen Server- und Betriebssystems abgeschwächt. Unix-Installationen, die jetzt noch bestehen, werden voraussichtlich nicht so leicht zu kippen sein.