EU und USA jagen IT-Produktpiraten gemeinsam
Die EU und die Vereinigten Staaten wollen den Produktpiraten im Bereich der Computerbauteile jetzt viel stärker zu Leibe rücken. Gemeinsame Aktionen sollen dabei im Mittelpunkt stehen. Dabei greifen die Organisationen auf gute Erfahrungen zurück, die sie vergangenes Jahr mit solchen Anstrengungen gemacht hatten.
Wie hochrangige Vertreter der USA und der europäischen Staatengemeinschaft sagten, werde die Zusammenarbeit in diesem Bereich fortgesetzt. Immerhin hatte Ende 2007 eine koordinierte Polizeiaktion in Berlin, Paris, London und mehreren Flughäfen der USA zum Erfolg geführt: Insgesamt 360.000 gefälschte Bauteile wurden in nur zwei Wochen diesseits und jenseits des Atlantik zutage gefördert.
Dazu gehörten, einem Bericht von Reuters zufolge, integrierte Schaltkreise und Komponenten von namhaften Herstellern wie Intel, Cisco und Philips. Mehr als 40 gefälschte Marken waren dem Bericht zufolge aufgetaucht. Der populäre Begriff für die Straftat lautet: Produktpiraterie.
Der Gesamtwert der gefälschten Ware hätte den Firmen bei erfolgreichem Verkauf einen Schaden von 1,3 Milliarden Dollar beschert. Nicht zuletzt deshalb werden die Zollstellen und die zuständigen Behörden ihre Informationen austauschen und die Aktionen koordinieren. Schließlich sei die klassische Fälschung nicht länger im Bereich Schuhe und Handtaschen zu finden, sondern mehr und mehr auch bei Schaltkreisen und komplexen IT-Geräteteilen.
Ein Großteil der gefälschten Waren soll aus Taiwan, China und Hongkong kommen, hieß es. Allerdings wollten die Vertreter aus EU und USA die Industrie selbst nicht ganz aus der Pflicht entlassen. Ohne deren Kooperation mit den Behörden sei es schwerlich möglich, die Fälschungen sicher zu erkennen, warnten sie.