Neue MS Access-Lücke wird bereits ausgenutzt
Die Experten in den Laboren des Sicherheitsherstellers Panda Security berichten von einer neuen Sicherheitslücke in Microsoft Access. Bereits im November des vergangenen Jahres wurde eine ähnliche Anfälligkeit in Access, CVE-2007-6026, bekannt. Sie wurde damals von Malware-Programmierern schnell ausgenutzt, hieß es.
Damals war das Problem ähnlich schwerwiegend wie heute: Access-Lücken können ein Einfallstor für das Einschleusen von allen möglichen Arten von Viren und Würmern oder Trojanern sein. Die 1990 gegründete spanische Firma Panda Security hat sogar erste Keylogger in den betroffenen Systemen entdeckt.
Das Problem ist auf einen Fehler in der Access-Jet-Engine, durch den sich Code einschleusen und mit den Rechten des Anwenders ausführen lässt, zurückzuführen. Die neu entdeckte Schwachstelle beeinträchtigt allerdings zusätzlich die ‘msjet40.dll’-Bibliothek. Die Microsoft Jet Datenbank-Engine ist der Kern von Microsofts Datenbank Access. Sie ist aber auch Bestandteil von Excel und kann als kostenlose Komponente in Anwendungen integriert werden, die auf Datenbanken zugreifen. Die zentrale Funktionalität ist in der dynamischen Bibliothek ‘msjet40.dll’ enthalten, die Datenbankanfragen überprüft und verarbeitet.
Was erschwerend hinzukommt ist, dass auch diese System-Anfälligkeit bereits aktiv ausgenutzt wird, um Malware auf betroffenen Computern zu installieren: Der Trojaner ‘Keylogger.DB’ schleicht sich über manipulierte Access-Dateien (.mdb) ein, um vertrauliche Daten zu stehlen. Das tut er, indem er die Tastaturanschläge des Anwenders mit protokolliert.
Luis Corrons, Technischer Leiter der Panda Security Labore, rechnet damit, dass Malware-Programmierer schon neue Schädlinge bauen: “Wann immer eine neue Schwachstelle entdeckt und bekannt wird, versuchen Cyber-Kriminelle ihre Vorteile daraus zu ziehen. Wir gehen davon aus, dass mehrere manipulierte Access Dateien erscheinen werden, die nicht nur den schon identifizierten Trojaner enthalten, sondern ebenso weitere Schädlinge.”