Ohne die Generation 50+ läuft in Zukunft nichts!
Bei unserer Diskussion zum Thema Fachkräftemangel kristallisiert sich immer deutlicher heraus: Der Mangel an qualifiziertem IT-Personal ist auch Symptom eines Generationenkonflikts. Doch die Abkehr von den Alten kann verhängnisvolle Folgen haben, mahnen Marktbeobachter.
“Unternehmen, die das Potential älterer Arbeitnehmer nicht nutzen, sind wirklich dumm”, sagte Dave Aron vom Analystenhaus Gartner im Gespräch mit silicon.de. “Für eine Firma ist es eine große Schwäche, wenn sie sich zu sehr auf Technologie-Expertise und zu wenig auf Softskills konzentriert.” Gerade diese “weichen Faktoren” seien es jedoch, die ältere Arbeitnehmer oft perfekt beherrschen und auch einsetzen, beispielsweise zum Aufbau informeller Netzwerke.
Tatsächlich besagt eine aktuelle Umfrage von CompTIA unter 258 IT-Managern in Deutschland, dass bei Neueinstellungen neben Sicherheits-Know-How vor allem auf die viel besungenen Softskills geachtet wird. Diese seien für die Betreuung von Kunden, Projektmanagement, Kommunikation und Verkauf unerlässlich. Ein Anspruch, den gerade frisch gebackene Uni-Absolventen beim besten Willen kaum erfüllen können. “Die jüngeren und die älteren Mitglieder der Belegschaft müssen sich gegenseitig trainieren und können so voneinander lernen”, so Aron.
Die Kommentare unserer Leser zum jüngsten silicon.de-Artikel über das Thema Fachkräftemangel, lassen jedoch vor allem einen Schluss zu: Viele Arbeitnehmer konzentrieren sich auf den Nachwuchs, die Generation 50+ wird eher stiefmütterlich behandelt.