Nach schlechten Zahlen: Sun entlässt massiv
Es sei die schwächelnde US-Wirtschaft, die Sun Microsystems in den letzen Monaten die Gewinnen verhagelte. Auch ein großflächiger Stellenabbau ist geplant. Bis zu 2500 Mitarbeiter will das Unternehmen entlassen. Diese Pläne wurden zusammen mit den Zahlen für das dritte Quartal bekannt gegeben, für das Sun ein Minus von 34 Millionen Dollar ausweisen musste.
Somit rutscht der Konzern nach erfolgreicher Umstrukturierung und vier Quartalen mit positiven Ergebnissen erneut in die Verlustzone. Die aktuellen Zahlen kamen offenbar auch für Sun selbst überraschend, hat doch der Sun Microsystems-CFO Michael Lehmann noch Anfang des Jahre für 2008 ein Wachstum im einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt.
Daher stieg die Sun-Aktie an der New Yorker Börse vor der Ankündigung um über 4 Prozent. Danach hingegen brach der Kurs um knapp 15 Prozent ein. Eine Sun-Aktie war im nachbörslichen Handel dann noch 13,85 Dollar wert.
Das Ergebnis wurde auch durch die milliardenschwere Übernahme des Datenbankherstellers MySQL belastet. Hinzu kamen auch Steuerrückstellungen in Höhe von 52 Millionen Dollar. “MySQL ist eine Übernahme, hinter wir mit voller Überzeugung stehen”, erklärte Donatus Schmidt, Marketing-Chef bei Sun. “Das Unternehmen generiert jeden Tag 60.000 Downloads. Wenn wir uns nicht ganz blöd anstellen, ist das für uns eine Goldgrube.”
Der Rückgang des Umsatzes fiel um 0,5 Prozent von 3,283 Milliarden Dollar im dritten Quartal 2007 auf 3,266 Milliarden Dollar. Sun sei vor allem von dem wirtschaftlichen Abschwung in den USA betroffen. “Das dritte Quartal war schwierig, weil die Lage in den USA unsere Performance beeinträchtigte”, erklärte Sun-CEO Jonathan Schwartz. Der Rückgang in den USA habe die Erfolge in Schwellenländern und anderen Regionen überlagert.
In den USA brach der Umsatz um 10 Prozent ein. Die Region USA macht jedoch fast 40 Prozent des weltweiten Geschäftes von Sun Microsystems aus. Zulegen konnte der Hersteller beispielsweise in Deutschland/Frankreich und auch in Asia/Pacific mit einem Umsatzplus von 4 Prozent. In Ländern wie Brasilien konnte Sun sogar 15 Prozent Umsatzwachstum erwirtschaften. Dennoch konnten diese Regionen das US-Ergebnis nicht kompensieren.