Microsoft: Office plus Cloud Computing
Microsoft lebt derzeit vor allem von Verkauf von Office und Windows – Produkten, zu denen es immer mehr Alternativen gibt.
Als Anwendung, die dem Konzern auch künftig die Monopolstellung sichern soll, hat Microsoft das Cloud Computing entdeckt. Cloud Computing erlaubt es, Computer aus unterschiedlichen Rechenzentren parallel zu nutzen, um deren Rechenleistung zu vergrößern. Anwender können Cloud Computing etwa verwenden, um ihre Daten über das Web zu speichern – und brauchen so keine eigenen Ressourcen mehr vorzuhalten.
Mehr und mehr Unternehmen werden ihre PC-Systeme künftig zugunsten des Cloud Computing abschaffen, sagte Chris Capossela, bei Microsoft für Office verantwortlich, der Nachrichtenagentur Reuters. Das sei für die Unternehmen günstiger.
Microsoft hatte in den vergangenen Jahren Milliarden Dollar in den Ausbau riesiger Datenzentren investiert und damit begonnen, E-Mail-, Collaboration- und Sales-Software über das Web auf Subskriptionsbasis anzubieten – so etwa Exchange Online und SharePoint Online.
Jetzt überlasse man es den Kunden, ob sie sich für ein traditionelles Lizenzmodell oder das Subskriptions-basierte Modell entscheiden, so Capossela. In dieser Sache sei man kundenfreundlicher als Mitbewerber wie Google oder Salesforce.com. “Diese glauben, dass eines Tages alles in der Wolke [Cloud] ist.”
Laut Capossela interessieren sich die Unternehmen besonders für Exchange Online. “In fünf Jahren laufen 50 Prozent der Exchange-Postfächer über Exchange Online.” Viele Nutzer von IBM Lotus Domino würden sich zudem für Exchange Online entscheiden, so der Microsoft-Manager. So sei Coca Cola Enterprises von Lotus Domino auf Exchange Online umgestiegen und habe 70.000 Exchange-Online-Zugänge geordert.
Der Umstieg auf das Cloud Computing verändere auch Microsofts Einnahmen, sagte Capossela. Gegenwärtig bezahlen die Kunden Lizenzgebühren für die Software und warten ihre Technik auf eigene Kosten. Via Cloud Computing stellt Microsoft dann auch die Hardware-Kosten in Rechnung.
Das bedeute, Microsofts Gewinn sei gleichbleibend, aber “nicht so hoch”, sagte Capossela. Für Microsoft komme es daher darauf an, die Hardware so effizient wie möglich zu betreiben. “So kann das Geschäftsmodell funktionieren.”
Microsoft – das seine Cloud-Computing-Ambitionen auch unter dem Konzept
Live Mesh zusammenfasst – ist jedoch nicht der einzige Anbieter in diesem Markt. Der Kampf um die Marktführerschaft hat gerade erst begonnen. Mit von der Partie sind unter anderem Amazon mit der ‘Elastic Compute Cloud’, IBM mit der ‘Blue Cloud Initiative‘ und natürlich Google.