Linux setzt Symbian unter Druck
Der Marktforscher ABI Research erwartet, dass mit der LiMo Foundation und der hinter Android stehenden ‘Open Handset Alliance’ (OHA) zwei starke Konsortien das Rennen im Bereich mobiles Linux machen werden.
Bis 2013 werde fast ein Viertel aller Smartphones unter Linux laufen, was das offene Betriebssystem zur Nummer zwei hinter Symbian OS mache, so der Marktforscher ABI. Das von Nokia stark genutzte Symbian OS könnte durch Linux unter Druck geraten.
Die LiMo Foundation habe starke Unterstützung, hieß es von ABI. Erst im Mai wurde mit Verizon Wireless der zweitgrößte Mobilfunkanbieter der USA Mitglied, auch die Mozilla Foundation trat zu dieser Zeit der LiMo Foundation bei.
Auch die OHA erfreue sich einer wachsenden Unterstützung für Android – in Form der Arbeit internationaler Entwickler. “Ich glaube, die ‘Android Developer Challenge’ hat sich ausgezahlt”, sagte Stuart Carlaw, ABI Research Vice President. Der volle Effekt des Wettbewerbs werde sich erst im Verlauf des Jahres offenbaren.
Den Löwenanteil des mobilen Linux-Kuchens würden zwar die beiden großen Plattformen LiMo und Android gewinnen, so der Analyst. “Es wird aber Chancen für Lösungen wie Maemo geben, begünstigt durch den Aufstieg der Mobile Internet Devices.” Auch andere Plattformen könnten Nischen finden – darunter ein Projekt, das schon jetzt Gadget-Fans anspricht. “OpenMoko hat definitiv Handlungsspielraum”, so Carlaw.
Zwar sieht ABI Symbian im Bereich Smartphone-Betriebssysteme global weiterhin an der Spitze des Feldes. Allerdings habe der Marktanteil in Nordamerika im Jahr 2007 nur 4 Prozent betragen, bedingt durch eine schwache Position von Nokia auf diesem Markt. Symbian könnte durch Linux endgültig aus Nordamerika verdrängt werden.
Schwer einzuschätzen ist laut Carlaw, wie sich Linux auf den asiatischen Markt auswirkt. In Europa wiederum werde Symbian seine Führungsposition wohl behalten, aber durch Linux und ein wieder erstarkendes Windows ebenfalls unter Druck geraten.