Oracles Pläne zu BEA
Oracle macht es im Fall BEA nicht anders als bei anderen Übernahmen. Es gelobt, die Produkte aus der Übernahme auch weiterhin zu betreiben. Und das vor allem mit dem Ziel, möglichst viele Kunden bei der Stange zu halten.
Nun hat Oracle zum ersten Mal etwas ausführlicher über die Pläne mit den Technologien aus der BEA-Übernahme gesprochen. Bei dem wohl wichtigsten BEA-Produkt, dem WebLogic Server (WLS), war Oracle am deutlichsten: Die Software soll zu Oracles strategischen Application Server werden.
Bei anderen Produkten, die sich teilweise überschneiden, scheint aber das Bild weniger klar zu sein. Außderdem sind hier nach wie vor einige Fragen offen. Zumal sich Oracle auch mit BEA zum Teil einen Technologie-Upgrade verpasst hat. Wie eben beim WLS. Offenbar soll das BEA-Produkt AquaLogic ebenfalls für den Enterprise Service Bus eine wichtige Rolle übernehmen.
Alles in allem scheint Oracle jedoch die BEA-Technologien verwenden zu wollen, um die Middleware Fusion weiter auszubauen. So wird etwa das AquaLogic Repository einige SOA-Angebote von Oracle ergänzen. AquaLogic BPM werde das Bundling des ARIS-Toolset von IDS Scheer ablösen.
“Die größte Frage aber ist nicht ob, sondern wann und wie Oracle die microService-Architektur (mSA) implementiert”, kommentiert Tony Baer, Senior Analyst beim Marktforschungsunternehmen Ovum. mSA ist die BEA-Implementierung des Eclipse-Projektes Equinox. “Das Projekt basiert auf der OSGi-Komponenten-Technologie (Open Services Gateway Initiative) und könnte Java sowie auch andere Anwendungsplattformen dynamischer, modularer und flexibler machen”, so Baer weiter.
So werde Oracle zwar das mSA-basierte Produkt WebLogic Event Server weiterführen, doch hätte Oracle bislang einen Zeitplan für mSA vermissen lassen. “Egal wie schnell Oracle auch agiert, es wird auch weiterhin IBM und SpringSource bei der Neuausrichtung der Anwendungsplattformen auf OSGi hinterher hinken.”