OpenOffice räumt Community-Auszeichnungen ab
Das Open-Source-Portal SourceForge hat anlässlich der Open-Source-Konferenz OSCON 2008 zum dritten Mal seine jährlichen Community Choice Awards vergeben. Erstmals standen die Auszeichnungen allen Open-Source-Projekten offen. Davon konnte besonders das freie Office-Paket OpenOffice profitieren.
Es wurde von über 150.000 Abstimmenden als “Bestes Projekt” gewählt und in zwei weiteren großen Kategorien ausgezeichnet. Auch dem freien Betriebssystem Linux wurden Community-Ehren zuteil. Einige der Kategorien beim SorceForge-Wettbewerb waren aber offenbar primär als Seitenhieb auf geschlossene Industriemodelle gedacht. Als größten Sponsor der Awards ist mit Microsoft praktisch die Konkurrenz aufgetreten.
Erstmals standen die Community Choice Awards auch Projekten offen, die nicht von SourceForge gehostet werden. “Ich denke, das zeigt den Stellenwert, den Open Source mittlerweile in der Gesellschaft hat”, meint dazu OpenOffice-Sprecher Florian Effenberger. Mit dem freien Office-Paket konnte eine echte Open-Source-Größe abräumen. Neben dem Gesamtsieg wurde OpenOffice auch als bestes Projekt für den Unternehmens- und den Bildungsbereich ausgezeichnet.
“Die Vielfalt der Kategorien, in denen wir Preisträger sind, spiegelt die Vielfältigkeit unseres Produkts wieder”, gibt sich Effenberger erfreut. Mit der kommenden Version 3 des Office-Pakets wolle man die durch den Erfolg erwiesene Präsenz in allen Marktbereichen noch weiter stärken. In der Kategorie “Wird am ehesten die Welt verändern” konnte sich mit dem freien Betriebssystem Linux ebenfalls ein Großprojekt durchsetzen, womit in insgesamt vier wichtigen Bereichen große Microsoft-Konkurrenten gewonnen haben.
Nicht ganz so ernst gemeint dürfte die Kür der wahrscheinlich nächsten Milliarden-Dollar-Übernahme gewesen sein. Hier konnte mit phpMyAdmin eine Datenbankverwaltung zuschlagen, die auch als wertvollstes Projekt für Systemadministratoren gekürt wurde. In der Kategorie des Projekts, das “Am ehesten zweideutig und haltlos der Patentverletzung beschuldigt” wird, wurde mit Wine ein weiteres Projekt gekürt, das eindeutig gegen eine Microsoft-Dominanz auf dem Markt arbeitet.
Eher ein Seitenhieb auf die Musik- und Filmindustrie dürfte die Auszeichnung eines Projekts gewesen sein, das Nutzer am ehesten Klagen durch “anachronistische Industrie- Interessensverbände, die tote Geschäftsmodelle verteidigen” einhandeln dürfte. Gewinner war in diesem Fall mit eMule ein Peer-to-Peer-Client.