Novell und Microsoft weiten Interoperabilitäts-Pakt aus
Das kontrovers diskutierte Abkommen, das Novell und Microsoft Ende 2006 schlossen, wird nun ausgeweitet. So will nun Microsoft weitere Support-Zertifikate von Novell erwerben.
Bei dem Abkommen damals verpflichtete sich Microsoft, keine Klagen gegen Suse-Linux-Anwender wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen zu starten. Zudem soll im Rahmen des Abkommens die Interoperabilität zwischen proprietären und quelloffenen Technologien weiter vorangetrieben werden. Kritiker sahen in dem Abkommen eine Art Steuer auf quelloffene Software.
Nun hat Microsoft angekündigt, für 100 Millionen Dollar Novell-Support-Zertifikate zu kaufen. Das Investment gilt ab dem 1. November 2008. 2006 hatte Microsoft bereist für 240 Millionen Dollar solche Zertifikate gekauft. Über diese Zertifikate bekommen Microsoft-Anwender Support, Werkzeuge und Training für den Suse Linux Enterprise Server von Novell. Insgesamt hat der Vertrag zwischen den Herstellern eine Laufzeit von fünf Jahren.
Innerhalb von 18 Monaten konnte Novell durch die Microsoft-Zertifikate 156 Millionen Dollar fakturieren. Anwender, die Microsoft und Novell-Produkte gemeinsam einsetzen sind Wal-Mart, HSBC Holidings, Renaul, BMW und Southwest Airlines.
“Die Zusammenarbeit zwischen Microsoft und Novell soll die tatsächlichen IT-Anforderungen unserer Kunden erfüllen und unseren Partnern mehr Möglichkeiten für ihre Lösungsangebote geben”, sagt Sandra Schäfer, Leiterin Interoperabilitätsstrategie bei Microsoft Deutschland. Kunden würden in vielen Fällen bei der Migration von anderen Linux-Umgebungen auf Suse Linux Enterprise Server Hilfe benötigen. Über diese Zertifikate bekommen Anwender auch bei der Implementierung der neuen Linux-Lösung eine Hilfestellung.
Durch das Abkommen wollen Novell und Microsoft in den Bereichen Virtualisierung, Active Directory, Dokumentenmanagement und bei Moonlight, der Linux-Implementierung von Microsofts Silverlight die Interoperabilität zwischen den beiden Technologiewelten vorantreiben.