Googles Bildersuche droht in Deutschland das Aus
Dem Internetkonzern Google drohen Probleme bei der Bildersuche. Das Unternehmen darf auf urheberrechtlich geschützte Bilder im Netz nicht gegen den Willen des Nutzungsrechte-Inhabers verweisen. Das entschied das Hamburger Landgericht.
Geklagt hatte ein Künstler, sowohl gegen Google als auch gegen andere Firmen, die die Bildersuche im Netz zur Verfügung stellen. Er wollte damit erreichen, dass Google seine Comiczeichnungen aus den Ergebnislisten herausnimmt – und hatte Erfolg. Zur Begründung hieß es, die ausschließlichen Nutzungsrechte des Klägers würden verletzt. Google kann bis Ende Oktober Berufung gegen die Entscheidung einlegen.
Wie Google-Sprecher Kay Oberbeck gegenüber ORF.at erklärte, will der Internet-Dienstleister bis zur letzten Instanz gegen das “krasse Fehlurteil” ankämpfen. Mit der derzeitigen Entscheidung müsste Google nämlich die gesamte Bildersuche in Deutschland abdrehen, da eine komplette Durchforstung der Datenbank nach den Originalen aber auch möglichen Verfremdungen ein viel zu großer Aufwand wäre.
Weiter erklärte Oberbeck, dass nicht nur Google sondern auch weitere Bildersuchmaschinen verklagt wurden, darunter Yahoo und AOL sowie Anbieter, deren Geschäftsgrundlage von ihrer Online-Bildersuche abhängen würden. Diese würden mit dem aktuellen Urteil ihre gesamte Geschäftsgrundlage verlieren, so Oberbeck. Er bezeichnete das Urteil als “weltweit einzigartig”.
Der Kläger hat Poster, Postkarten und Kleidung mit der Comicfigur “PsykoMan” vertrieben. Der Suchmaschinenbetreiber muss nach der Gerichtsentscheidung auch Auskunft darüber geben, wie stark die Motive bisher im Internet genutzt wurden. Auch die Abmahnkosten muss das Unternehmen ersetzen.