Traurige Bilanz für Handy-Projekt Openmoko
In einem Interview mit der Entwicklergemeinde hat Openmoko-Chef Sean Moss-Pultz eine Bilanz des vergangenen Jahres gezogen. Diese fällt eher ernüchternd aus. Bisher seien weltweit rund 10.000 Exemplare des zweiten Openmoko-Handys FreeRunner verkauft worden. Gerade genug, um das Überleben des Projekts zu sichern.
Das FreeRunner, ein Mobiltelefon, auf dem mittlerweile mehrere Linux-basierte Betriebssysteme laufen, ist nach einer Vorabversion für Entwickler namens Neo 1973 das erste Smartphone des Projekts, das gezielt an Endanwender vermarktet wurde.
Das Mobiltelefon, das sich über einen drucksensitiven Bildschirm bedienen lässt, kostet bei deutschen Distributoren derzeit zwischen 299 und 349 Euro. Es beherrscht zwar WLAN nach 802.11b/g und Bluetooth 2.0 und hat auch AGPS sowie zwei Bewegungssensoren eingebaut, allerdings kann das FreeRunner kein UMTS, was seinen Nutzen als mobile Surfstation einschränkt.
Zum FreeRunner-Nachfolger mit dem Codenamen GTA03 wollte sich Moss-Pultz nicht weiter äußern. 2008 habe man den FreeRunner noch über das Argument der Offenheit verkaufen können, allerdings verstünden die Normalverbraucher unter einem offenen Mobiltelefon heute eher Apples iPhone oder das G1 von HTC, das unter Googles Mobil-Betriebssystem Android läuft.
Zwar zweifle niemand mehr den Wert der Offenheit für die Mobilfunkindustrie an, so Moss-Pultz. Allerdings habe sich auch die Definition von “Offenheit” geändert. In dieser dynamischen Umgebung sei es nötig, grundlegende Änderungen bei Openmoko vorzunehmen. Man könne Apple und Google nicht einholen. Die Qualität der eigenen Produkte sei nicht auf Weltniveau.