“Wer Windows XP liebt, wird Windows 7 hassen”
Auch wenn Microsoft nicht müde wird, den Erfolg von Vista zu beteuern, hat sich ein nicht kleiner Teil der Microsoft-Anwender längst fürs Warten entschieden. Warten auf Windows 7. Weil sie glücklich sind mit XP, fällt ihnen kein wirklich guter Grund ein, warum sie auf Vista wechseln sollten. Diese Bequemlichkeit könnte ihnen aber beim Wechsel auf Windows 7 zum Verhängnis werden.
Genau darüber ist ein Streit unter den ZDNet-Experten Jason Perlow und Ed Bott ausgebrochen. So ist Perlow der Meinung, die überarbeitete Benutzeroberfläche von Windows 7 sei nur wenig intuitiv und werde vor allem langjährigen XP-Nutzern enorme Probleme bereiten. Denn genau diesen Weg – direkt von XP zu Windows 7 – würden viele Nutzer gehen.
Tatsächlich gebe es einen Lernprozess, räumt Bott ein. Frust sei vorprogrammiert bei Anwendern, die “darauf beharren, weiter mit Techniken zu arbeiten, die sie im vergangenen Jahrtausend gelernt haben, als Software noch anders gebaut wurde”. Aufgeschlossene XP-Nutzer könnten jedoch innerhalb weniger Minuten das Prinzip der neuen Benutzeroberfläche erfassen und wie sie ihre Produktivität dadurch steigern können. “Das Geheimnis liegt darin, mit alten Gewohnheiten zu brechen und neue zu entwickeln”, so Bott.
Größter Kritikpunkt von Perlow ist die grundlegend geänderte Navigation. So sei das Sammelsurium an Systemeinstellungen unter dem Menüpunkt ‘Systemeinstellungen’ immer noch wenig intuitiv und übersichtlich ausgerichtet. Zudem sei die gewohnte Ansicht über Bord geworfen worden. Bott verweist hier auf die neu hinzugekommene Suchfunktion. So komme man beispielsweise über die Eingabe des Stichworts ‘Screen ‘ direkt zum Menüpunkt Screensaver. Bisher müsse man den Umweg über den Display-Icon machen. “Man kennt diese Arbeitsschritte, weil man sie seit 14 Jahren macht, aber intuitiv kann man das trotzdem nicht nennen.”