SAP: Stellenabbau mit Abfindungen
Der deutsche Softwarekonzern will sparen und versucht, die Zahl der Mitarbeiter mit Hilfe von großzügigen Abfindungen zu senken.
Deutlich mehr als bei einer Klage vor dem Arbeitsgericht bietet SAP all denjenigen, die in einen Aufhebungsvertrag einwilligen. Wie das Magazin Wirtschaftwoche berichtet, sollen Angestellte, die freiwillig das Unternehmen verlassen für die ersten 15 Jahre Betriebszugehörigkeit je Jahr zwei Monatsgehälter bekommen.
Ab dem 16. Jahr Betriebszugehörigkeit legt SAP nochmal ein Monatsgehalt Abfindung pro Jahr drauf. Damit bekommen diejenigen, die SAP verlassen, rund viermal so viel, wie in der Regel durch ein Arbeitsgericht zugesprochen wird.
Der Softwarekonzern will im Jahr 2009 in Deutschland 170 Millionen Euro einsparen. Davon sollen 24 Millionen durch Abbau von Stellen realisiert werden, lautet es in einer 30 Seiten umfassenden Vereinbarung, die SAP-Arbeitsdirektor Ernie Gunst nach Verhandlungen mit dem Betriebsrat erstellt hat. Diese 24 Millionen Euro entsprechen 640 Vollzeitstellen bei SAP.
Interessenten können sich über das SAP-Intranet für das Aufhebungsprogramm noch bis Ende März registrieren.
Léo Apotheker hatte bereits Ende Januar angekündigt, dass SAP etwa 6 Prozent der Belegschaft abbauen werde. Das ist der erste Jobabbau in 37 Jahren SAP. Weltweit sind 51.500 Menschen bei SAP angestellt, 3000 stellen will SAP insgesamt streichen.