Handys sind Bakterienschleudern
Ein Mobiltelefon zu benutzen kann genauso gefährlich sein, als würde man sein Gesicht in eine Toiletten-Schüssel tauchen. Das behaupten zumindest türkische Wissenschaftler von der Medizinischen Fakultät der Universität Ondokuz Mayis.
Die Forscher untersuchten 200 Handys von Ärzten und Pflegern in Krankenhäusern. Sie stellten dabei fest, dass die Mobiltelefone mit Bakterien übersät sind und somit gefährliche Krankheiten übertragen können. Auf dem Großteil der untersuchten Geräte wurde mindestens eine Bakterienart gefunden. Diese reichen von Erregern harmloser Hautirritationen bis hin zu Überträgern tödlicher Krankheiten.
Jedes dritte Handy war mit mindestens zwei verschiedenen Erregern kontaminiert. Auf jedem achten Telefon fanden die Wissenschaftler gegen Antibiotika resistente Bakterienstämme und jedes zehnte Handy enthielt mehr als zwei verschiedene Bakterienarten. Die Wissenschaftler warnen, dass diese Mobiltelefone in Krankenhäusern einen großen Infektionsherd darstellen, die die Übertragung von Bakterien begünstigen. Die Befragung der Klinikmitarbeiter hat ergeben, dass nur jeder Zehnte sein Handy regelmäßig reinigt.
In deutschen Krankenhäusern kommt es jährlich zu rund 500.000 Infektionen. Mit der Aktion ‘Saubere Hände’ wollen die Krankenhäuser das Problem beheben. Krankenhausmitarbeiter sollen in Zukunft immer ihre Hände desinfizieren, bevor sie mit dem Patienten zu tun haben.