IBM meldet Rekord-Speicherdichte auf Magnetband
Forscher von IBM Research in Zürich haben in Zusammenarbeit mit dem japanischen Unternehmen Fujifilm 29,5 Gigabit pro Quadratzoll (rund 6,45 Quadratzentimeter) auf ein Test-Magnetband geschrieben.
“Die heutige Ankündigung signalisiert unseren Kunden, dass die Bandspeichertechnologie ihren Kostenvorteil gegenüber Festplattenspeichern und Flash weiterhin aufrechterhalten kann und auch künftig bezahlbare und robuste Datensicherung ermöglicht”, sagt Cindy Grossmann, Vice President, IBM Bandspeicher- und Archivierungssysteme.
IBM entwickelte dafür nach eigenen Angaben mehrere neue Datenaufzeichnungstechnologien. Durch eine präzisere Positionierung der Lese- und Schreibköpfe habe man 25-mal mehr Datenspuren auf dem unverändert 0.5 Zoll breiten Band unterbringen können. Auch bei der Detektierbarkeit der einzelnen Bits habe man Fortschritte erzielt, was eine 50-prozentige Steigerung der linearen Schreibdichte nach sich gezogen habe. Ein weiterer entscheidender Faktor sei der Einsatz eines neuartigen, reibungsarmen Lese- und Schreibkopfes gewesen.
Darüber hinaus habe man drei Jahren lang mit Fujifilm an der Verbesserung der nächsten Generation des zweifach beschichteten, auf Barium-Ferrit-Partikeln basierenden Magnetbands gearbeitet. Eine Bandkassette in der Größe einer im Industriestandard LTO (Linear Tape Open) spezifizierten Kassette könne mit den neuentwickelten Technologien und Bändern bis zu 35 Terabytes an unkomprimierten Daten aufnehmen.
“Diese Demonstration ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Entwicklung von Bandspeichern mit einer Schreibdichte von 100 Milliarden Bits pro Quadratzoll. Solche Technologien sind notwendig, um mit der Explosion an digitalen Informationen Schritt zu halten”, so Evangelos Eleftheriou, IBM Fellow und Leiter der Speichertechnologieforschung bei IBM Research in Zürich.
Unternehmen nützen Magnetband typischerweise, um große Mengen wichtiger Daten zu sichern, die nicht regelmäßig benötigt werden oder keinen Zugriff im Millisekundenbereich erfordern. Dazu gehören Daten- und Videoarchive, Backup-Dateien sowie Sicherungskopien im Rahmen des Katastrophenmanagements oder der Einhaltung gesetzlicher Auflagen.
Auf Magnetband abgelegte Daten werden häufig in automatisierten Bandbibliotheken aufbewahrt, in denen ein oder einige wenige Bandlaufwerke dutzende bis tausende Bandkassetten verwalten. Bandbibliotheken können heute Petabytes an Daten beinhalten.