Ballmer stellt in Barcelona Windows Phone 7 vor
Beobachter sprechen von Schicksalsmesse: Wenn Steve Ballmer mit Windows Phone 7 keinen Kracher abgeliefert hat, leidet der ganze Konzern. Ein erster Blick auf die neue Software zeigt immerhin, dass Microsoft radikal mit den Vorgängerversionen gebrochen hat.
“Wir haben es mit Mobile versaut”, so die harte aber realistische Bilanz von Steve Ballmer Ende 2009. Das Zitat war aus einer internen Investorenkonferenz an die Öffentlichkeit durchgesickert. “Ich wünschte Mobile 7 wäre schon da.” Dieser Wunsch ist jetzt in Barcelona in Erfüllung gegangen. Nur der Name des Betriebssystems hat sich ein bisschen geändert: Windows Phone 7.
Schon auf den ersten Blick wird deutlich: Microsoft hat radikal mit den früheren Versionen von Windows Mobile 7 gebrochen. In Geräten mit der neuen Software Windows Phone 7 wird unter anderem der Mediaplayer Zune integriert. Die Smartphones sollen zudem auch als mobile Spielekonsole dienen. Mit einem völlig neuen Design und besonders einfacher Benutzerführungsoll das neue Windows Phone 7 das bisherige Betriebssystem Windows Mobile 6.5 des Softwarekonzerns ablösen.
Der Rundumschlag war bitter nötig, denn nach jüngsten Zahlen des Analystenhauses Gartner ist die Zahl der Windows-Mobile-Nutzer zuletzt dramatisch zurückgegangen – auf acht Prozent im dritten Quartal. Apple dagegen ist laut Gartner seit 2007 von Null auf 17 Prozent Marktanteil hochgeschossen. An der anderen Front hat sich Google mit Android erfolgreich in Stellung gebracht.
Anders ausgedrückt: Zündet das neue Betriebssystem nicht, wird das der gesamte Konzern zu spüren bekommen. Aber hat Microsoft überhaupt eine Chance, Nutzer zurückzuholen die auf anderen Plattformen behaglich eingerichtet haben?