ELENA: Deutsche Arbeitnehmer oft ahnungslos
Viele Arbeitgeber in Deutschland haben ihre Angestellten offenbar nicht ausreichend über den elektronischen Entgeltnachweis ELENA informiert. Nach einer aktuellen Umfrage, wurden 56 Prozent der Arbeitnehmer nicht über die Weitergabe ihrer Lohn- und Gehaltsdaten informiert.
Mehr noch: 40 Prozent kennen das Gesetz gar nicht. Die Umfrage wurde im Auftrag des Betriebssoftware-Anbieters Sage vom 10. bis 17. März unter knapp 500 Angestellten durchgeführt.
Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, ihre Angestellten über die Datenweiterleitung zu informieren. “Aber meist steht das nur ganz klein links unten auf der Lohnabrechnung – oder anderswo im Kleingedruckten”, versucht Rena Tangens vom Datenschützer-Verein Foebud das Informationsloch zu erklären.
Viele Unternehmen hätten sich eine Aufschub-Erlaubnis geholt, um erst später umstellen zu müssen. Denn das neue Verfahren bringe für die Firmen einen großen bürokratischen Aufwand. “Wir wissen das, weil viele an uns herantreten und erzählen, dass ihr Arbeitgeber erst ab Mai melden wolle”, sagte Tangens, “dann aber rückwirkend bis Januar”. Positive Beispiele seien Unternehmen, in denen die Angestellten separate Schreiben erhalten – auch das habe es gegeben. “Wir stellen aber auch viel Verwirrung fest”.
Foebud initiiert und koordiniert eine Verfassungsbeschwerde gegen das neue Verfahren. Eine Woche nach dem Start der Aktion haben bislang über 20.000 Menschen an der Aktion beteiligt. Die Verfassungsbeschwerde soll bis 31. März beim Bundesverfassungsgericht abgegeben werden.