Woher Infineons Geldsegen kommt
Es ist gar nicht so lange her, das musste man sich ernsthaft Sorgen machen um den Münchner Chiphersteller Infineon – noch vor einem Jahr hatten einige Analysten den Konzern bereits abgeschrieben. Doch die Zeiten sind endgültig vorbei. Infineon strotzt Dank der wirtschaftlichen Erholung seiner Kunden vor Zuversicht.
Wegen der überraschend starken Nachfrage stockte Deutschlands größter Chiphersteller seine Umsatzerwartungen kräftig auf. Im laufenden Geschäftsjahr – das noch bis September läuft – werde der Umsatz um 40 Prozent steigen. Dass bedeutet, dass Infineon mit Einnahmen von rund 4,2 Milliarden Euro rechnet – das sind 800 Millionen Euro mehr als vorhergesagt.
Woher kommt das zusätzliche Geld? Die globale Halbleiter- und Technologiebranche boomt aktuell – davon profitierten zuletzt auch Branchenriesen wie Intel, Texas Instruments und Samsung. Immer besser läuft zudem das Geschäft mit Mikrochips für Autos, Industrieanlagen, Handys und Bankkarten.
Außerdem hat Infineon laut Vorstandschef Peter Bauer davon profitiert, dass in den ersten Monaten dieses Jahres die saisonübliche Delle im Mobilfunkgeschäft so gut wie ausgeblieben ist. Das mag auch daran liegen, dass Infineon unter anderem Komponenten für Apples iPhone und auch für das iPad liefert.
“Dieses gute Ergebnis resultiert sowohl aus der allgemeinen wirtschaftlichen Erholung als auch aus unserer hohen Kostendisziplin”, so Bauer. Angespornt durch den unverhofften Geldsegen will er nun mehr als ursprünglich geplant investieren. Statt wie bisher angedacht bis zu 250 Millionen Euro in die Anlagen zu stecken, werde das Unternehmen mehr als 300 Millionen Euro dafür ausgeben. Das ist etwa doppelt so viel wie im Vorjahr.