Ein Index für persönliche iPad-Widmungen
Apple hat ja oft ganz genaue Vorstellungen davon, was auf seine Kult-Gadgets drauf darf – und was nicht. In der Regel geht es dabei um Software, doch auch wenn es um persönliche Widmungen und Gravuren geht, schaut der Konzern ganz genau hin.
Wer etwa in Apples Online-Store iPod, iPhone oder iPad als Weihnachtsgeschenk kauft und eine persönliche Widmung eingravieren lassen möchte, sollte sich vorher genaue Gedanken über die Wortwahl machen. Der im Radsport geprägte Motivationsspruch “Quäl Dich, Du Sau!” geht schon mal nicht. “Sau” gilt als “Text unangebrachter Nachrichten”. Das gleiche gilt für “Schwein”.
Noch abstruser wird es bei sexuellen Präferenzen. “Homosexuell” darf man schreiben, “lesbisch” auch, “schwul” aber nicht. “Homo” alleine geht auch nicht. Wissenschaftliche Liebeserklärungen, in denen das Wort “Homo Sapiens” vorkommt sind also tabu.
Auch bei Beleidigungen ist die Zusammenstellung der schwarzen Liste nicht immer ganz durchschaubar. “Dumm” ist verboten, “blöd” erlaubt. “Hure” ist verboten, “Nutte” erlaubt. Was im Bereich der noch gröberen Beschimpfungen auf dem Index steht und was nicht, wollen wir Ihnen an dieser Stelle ersparen – das Prinzip der fehlenden Logik bleibt auf alle Fälle gleich.
Die juristischen Hintergründe erklärt der Salzburger Richter Franz Schmidbauer gegenüber Futurezone. “Rechtlich gesehen darf eine Marke nicht im negativen Sinne verändert beziehungsweise nachteilig gebraucht werden”, so Schmidbauer. Dadurch, dass die Gravur auf der Rückseite in der Nähe des Apfel-Logos steht, könnte die Marke durch die Botschaft negativ beeinträchtig werden.
Einen Präzedenzfall dazu gebe es zwar nicht, “in Deutschland wurde jedoch der Besitzer der Domäne ‘scheiss-t-online.de’ verurteilt, weil dies die Marke verunglimpft”.
Würde man dennoch eine negative Gravur machen lassen, diese öffentlich herzeigen oder Bilder davon ins Internet stellen, könnte Apple Klage wegen Markenrechtsverletzung einreichen. Das Recht auf Meinungsfreiheit könne nicht geltend gemacht werden: “Apple ist ein Privatunternehmen und kann jeden Auftrag und jedes Wort ablehnen”, sagt Schmidbauer.