Es ist an der Zeit für die IT, bei der Einführung von Collaboration jetzt nachzuladen und nachzubessern. Aber nicht in gewohnter alter IT-Manier, sondern im verbesserten Zusammenwirken mit Fachbereichen, Top-Management, Endanwendern und nicht zuletzt den Kunden.
Collaboration ist auf der Businessagenda angekommen und mehr als 80 Prozent der Befragten wollen in dieses Feld kräftig weiter investieren, sie wollen die Teamarbeit fördern, Zusammenarbeit insgesamt produktiver gestalten und alles tun, damit die Vernetzung zwischen unterschiedlichen Standorten ebenfalls reibungslos klappt. Hehre Ziele, die sich allerdings nur erreichen lassen, wenn diese strategische Planung auch durch eine entsprechende Umsetzung begleitet wird. Aber genau da hapert’s noch.
Ein Blick in die Umsetzungspraxis zeigt, dass Realität und Anspruch noch weit auseinander liegen. Denn der Business-Wille wird mit der Tool-Welle beantwortet. Die IT-Entscheider haben zwar den guten Vorsatz strategische Ziele zu erfüllen, halten sich dann aber in der Praxis mit der Erweiterung bestehender Tool-Sets auf. Technisch reifere Tools und deren verbesserte Abstimmung aufeinander sollen das Business-Ziel erreichen.
Aber wie wird denn jetzt konkret aus einer Ansammlung reiferer Tools eine verbesserte Teamarbeit?
Hierauf haben erst die wenigsten eine Antwort. Denn dazu bedarf es mehr als das herkömmliche IT-Handwerkszeug. Es geht um Perspektivenwechsel. Die Endanwender müssen systematisch ins Boot geholt werden. Wird der Collaboration-Bedarf allzu euphorisch und ohne Berücksichtigung des Endanwenders geplant, kann es leicht passieren, dass der Schuss nach hinten losgeht. Eine attraktive Plattform mit vielen fortschrittlichen Werkzeugen (Blogs, Wikis etc.) aber ohne Akzeptanz. Ja, es kann sogar soweit führen, dass Frust entsteht. Schließlich ist der Mitarbeiter auf einmal mit vielen neuen Kanälen und Anwendungen konfrontiert. Da fallen viele schnelle wieder in die alte bewährte Mail-Kommunikation zurück. Damit bleibt natürlich auch das strategische Ziel, der effizienten Zusammenarbeit langfristig auf der Strecke.
Mit “Collaboration reloaded” meine ich mehr als nur eine Weiterentwicklung von Tools. Mir geht es darum, das Bewusstsein dafür zu vermitteln, Collaboration auch als Chance zu nutzen, sich gegenüber dem Management als Business-Partner zu positionieren. Ein Partner, der über den Tellerrand schaut, Einführung neuer Tools in ein Change-Management-Konzept gießt, die End-user Experience einbezieht und der sich nicht mit der Frage, “Welche Plattform integrieren wir” sondern mit der Frage “Wie wollen unsere Mitarbeiter und Kunden künftig mit uns arbeiten” beschäftigt.