Microsoft und Twitter – Spekulationen über Such-Deal
Twitter verhandelt derzeit angeblich mit Microsoft darüber, wie die gezwitscherten Statusmeldungen Microsofts Suchmaschine Bing auch in Zukunft zu Gute kommen können. Das berichtet All Things Digital und beruft sich dabei auf Kreise, die mit den Verhandlungen vertraut sind.
Bei den Gesprächen soll es darum gehen, wie Tweets künftig in die Suchergebnisse von Bing einfließen sollen. Microsoft bindet Twitter-Updates aktuell unter anderem in die Nachrichtensuche von Bing ein. Die Gespräche über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit laufen dem Bericht zufolge nicht besonders rund.
Laut All Things Digital verlangt Twitter jährlich 30 Millionen Dollar für die Nutzung seines Datenstroms; zuvor waren es 15 Millionen Dollar gewesen. Strittig sind demnach vor allem Forderungen wie ein höherer Anteil an Werbeeinnahmen, eine bessere Verlinkung zu Twitter sowie Einfluss auf die Nutzeroberfläche. Microsoft wünscht sich dem Bericht zufolge zudem eine längere Vertragslaufzeit als Twitter. Sollte kein Abkommen zwischen Microsoft und Twitter zustande kommen, bleiben Microsoft die öffentlich verfügbaren Twitter-Daten, um sie in seiner Suchmaschine anzuzeigen.
Vor kurzem erst hatte Google seine Twitter-Suche eingestellt, weil Anfang Juli ein entsprechendes Abkommen zwischen den beiden Unternehmen abgelaufen war. Dementsprechend wichtig sind die jetzigen Gespräche mit Microsoft. Twitter könnte den zweiten wichtigen Kunden verlieren, der für die Veröffentlichung von Daten aus seinem Livestream zahlt.
Käme es allerdings zu einer Einigung, wäre Microsoft der einzige große Suchanbieter, der Zugriff auf Daten von Facebook und Twitter hat. Das wiederum wäre ein Vorteil im Konkurrenzkampf zwischen Redmond und Google.
Twitter hatte dem Bericht zufolge damit gerechnet, dass Google die Vereinbarung verlängert. Die Zusammenarbeit ist für Twitter wichtig, da Google aufgrund seiner dominanten Marktposition mehr Nutzer erreicht als Bing. All Things Digital schätzt, dass Twitter zudem ein zweistelliger Millionenbetrag an Umsatz verloren geht.