Die größten Herausforderungen beim SAP-Upgrade
Viele SAP-Nutzer arbeiten bereits mit der aktuellen Ausgabe des SAP-ERPs. Doch viele Anwender, die noch ältere Versionen nutzen, müssen in den nächsten Monaten die Aktualisierung wagen.
Mehr als ein Drittel der SAP-Nutzer setzt noch immer ältere Versionen ein, wie ERP-Tester und Aktualisierungs-Spezialist Panaya jetzt in der Studie “SAP Upgrade Benchmark” zeigt. Demnach sollen 37 Prozent der SAP-Anwender noch mit älteren Versionen unterwegs sein. Doch diese Zahl wird sich in den nächsten Monaten noch erheblich ausdünnen.
SAP hatte ursprünglich angekündigt, den erweiterten Support für ältere Versionen Ende 2010 auslaufen zu lassen. Doch schließlich gewährte der Hersteller noch einen Aufschub bis März 2013. SAPs Motivation für die Beendigung liegt auf der Hand. Zum einen kostet die Pflege älterer Versionen Geld, zum anderen will SAP natürlich möglichst viele Anwender auf aktuellen Stand bringen.
Und SAPs Rechnung scheint aufzugehen. Der Großteil der von Panaya ermittelten Nutzer, die noch ältere Versionen betreiben, haben bereits ein Upgrade-Projekt angestoßen oder planen, dies im nächsten halben Jahr zu tun. Und hier geben die allermeisten Nutzer an, dass eben das Ende des Wartungszyklus der wichtigste Grund für die geplante Migration ist.
Allerdings wollen auch 27 Prozent der Befragten mit dem Upgrade Funktionen erschließen, die mit älteren Versionen nicht verfügbar waren.
Die Studie beschäftigt sich zudem mit Kosten und Aufwand eines solchen Upgrade-Projekts: Demnach benötigt ein Unternehmen mit über 2500 SAP-Anwendern 3350 Manntage in einem Zeitrahmen von 31 Wochen, um das ERP-System zu aktualisieren. Die entsprechenden Projektkosten liegen im Durchschnitt bei über 1,4 Millionen US-Dollar.
Zahlreiche Anwender verwenden NetWeaver-Componenten. BW/BI kommt dabei am häufigsten zum Einsatz. Quelle: Panaya
Als besondere Herausforderungen identifiziert die kostenlos verfügbare Studie (Registrierung erforderlich) die Kosten/Aufwand-Schätzung (39 Prozent), das Rechtfertigen des veranschlagten Budgets (31 Prozent), das Beurteilen der möglichen Auswirkungen des Upgrade auf die bisherige Lösung (29 Prozent) sowie das Minimieren von Ausfallzeiten (ebenfalls 29 Prozent).
Panaya veröffentlicht diese unter 120 SAP-Anwendern und SAP-Integratoren durchgeführte Untersuchung allerdings nicht ohne Hintergedanken: Das Unternehmen simuliert in der Cloud das geplante Update für Oracle- und SAP-Umgebungen. Dabei kann die Panaya-Lösung auch Konflikte mit Eigenentwicklungen prognostizieren und gegebenenfalls beheben. Erst 2010 hatte SAP-Urgestein Hasso Plattner in das junge Start-up investiert.