Firefox stoppt ein Leck und bringt neue Tab-Seiten
In einer Entwickler-Version des beliebten Browsers zeigt Mozilla jetzt neue Funktionen für personalisierte Tabs. Daneben behebt die Version 10.1 ein kritisches Leck.
Mozilla muss nachziehen, denn die Konkurrenten Opera, Internet Explorer, Chrome und Safari haben bereits das Feature der personalisierbaren Tabs. Nun ist es für die Entwicklerversion Aurora (Version 12.0a2) auch für den Firefox verfügbar.
Bislang konnte man in einer neuen Tab-Seite im Firefox nur über eine Drittanwendung die am häufigsten besuchten Webseiten darstellen. Mit der neuen Funktion ist das auch direkt im Firefox möglich.
Mit dem 16. Februar will Mozilla das Feature aus Testgründen wieder automatisch abstellen. Allerdings ist es nicht sonderlich schwierig dieses Feature wieder zu aktivieren. Dazu muss man “about:config” und “browser.newtab.url” auf “about:newtab” und “browser.newtabpage.enabled” auf “true” setzen.
Derzeit ist diese neue Funktion jedoch noch ein wenig instabil. So werden zwar Seiten, jedoch nicht immer alle Elemente dieser Seiten richtig angezeigt. Auch sind offenbar noch nicht alle Funktionen voll umgesetzt. Dennoch tut Mozilla gut daran, an die Konkurrenz aufzuschließen.
Etwa zeitgleicht hat Mozilla auch ein Update für Firefox 10 veröffentlicht, das eine kritische Sicherheitslücke schließt und einige Fehler beseitigt. Version 10.0.1 steht ab sofort für Windows, Mac OS X und Linux zum kostenlosen Download bereit. Auch die ESR-Version für Unternehmen liegt in aktualisierter Form vor.
Die von Andrew McCreight und Olli Perray gemeldete Schwachstelle betraf nsXBLDocumentInfo::ReadPrototypeBindings(). Angreifer konnten sie mittels einer manipulierten Webseite aus der Ferne ausnutzen, um Schadcode einzuschleusen und auszuführen. Zudem hat Mozilla laut Release Notes einen Fehler im Zusammenhang mit Java-Applets behoben. Durch diesen Fehler konnte es bei der Texteingabe zu Fehlern kommen. Die meisten Add-ons für den Browser sollen nun auch zur aktuellen Version kompatibel sein.
Zu den Neuerungen in Firefox 10 gehört ein versteckter “Vorwärts”-Button, der erst erscheint, wenn Nutzer eine Seite zurückgehen. Damit will Mozilla die Navigationsleiste übersichtlicher machen. Ebenfalls hinzugekommen sind Antialiasing für WebGL sowie Unterstützung von CSS3 3D-Transforms. Der Vollbildmodus lässt sich ab sofort auch per JavaScript-API aktivieren. Dadurch erhalten Programmierer die Möglichkeit, Web-Apps zu schreiben, die die Vollbildfunktion nutzen.
Für Webentwickler bringt Firefox 10 in den mitgelieferten Tools zwei neue Funktionen, die die Analyse von Websites einfacher machen sollen: der Page and Style Inspector und das Scratchpad. Mit Ersterem lassen sich Design, Styles, Schriften, Farben und Position von Elementen einer Seite untersuchen. Auch die HTML- und CSS-Regeln, die der Browser für ein Element anwendet, sind ersichtlich. Aufrufen lässt sich der Page Inspector über den Menüpunkt “Inspect” unter “Web Developer” sowie mit der Tastenkombination Strg-Shift-I unter Windows und Linux beziehungsweise Apfel-Shift-I unter Mac OS X.
Die HTML5-Unterstützung hat Mozilla um den Tag erweitert. Damit lässt sich ein Bereich für bidirektionalen Text definieren. Darüber hinaus haben die Firefox-Macher einen Absturzfehler behoben, der vereinzelt beim Verschieben von Lesezeichen auftrat. Unter Mac OS sollen nun auch Silverlight-Videos und das jüngste Java-Release von Apple fehlerfrei funktionieren.