In der IT-Welt ist jüngst eine Diskussion um die Vorzüge unterschiedlicher Wolken-Konzepte entbrannt. silicon.de-Blogger Jörg Hesske ist überzeugt, dass sich Firmen nicht zwischen Public oder Private Cloud entscheiden müssen.
Private und Public Clouds – in den letzten Jahren ist wohl schon jeder IT-Interessierte auf die beiden Cloud-Konzepte aufmerksam geworden. Die Hybrid Cloud ist hingegen immer noch relativ unbekannt.
Unter dem Begriff “hybrid” stellt man sich im Allgemeinen etwas “Gekreuztes” oder “Gemischtes” vor. So arbeiten bei Hybridfahrzeugen Verbrennungs- und Elektromotor zusammen, hybride Pflanzen entstehen aus der Kreuzung verschiedener Arten oder Zuchtlinien. Meist wird unter Hybriden ein aus unterschiedlichen Arten oder Prozessen zusammengesetztes Ganzes verstanden. Bei Clouds nur schwer vorstellbar. In der Technik definiert man hybrid als ein System, bei welchem zwei Technologien miteinander verbunden werden – dies lässt bereits Schlüsse auf die Bedeutung und Funktionsweise einer Hybrid Cloud zu. Die Besonderheit liegt darin, dass die zusammengebrachten Elemente für sich alleine schon Lösungen darstellen und getrennt voneinan-der weiter existieren, durch die Kombination aber neue Eigenschaften oder Vorteile entstehen können.
Die Hybrid Cloud stellt keine Mischform der Private und Public Cloud dar. Vielmehr kombinieren Hybrid Clouds die Stärken der beiden Cloud-Formen miteinander, während die Wolken-Konzepte als eigenständige Einrichtungen bestehen bleiben. So entstehen vielseitige, neue Vorteile, denn sowohl Datenschutz, Datenhoheit, Zugriffskontrolle und Authentifizierung als auch intelligentes Management, zentrale Verwaltung und Monitoring können gleichzeitig gewährleistet werden: Die Geschäftsflexibilität wird erhöht, ohne Einschränkungen bei Sicherheit und Kontrolle.
Heute dominiert bei einer Mehrzahl der Unternehmen immer noch die Private Cloud. Doch schon seit einiger Zeit ist festzustellen, dass das Interesse der IT-Administratoren am Hybrid Cloud-Modell wächst. Denn die Hybrid Cloud scheint gerade für Unternehmen, deren IT sich ständig an die rapiden Veränderungen der Märkte anpassen, gleichzeitig aber die unternehmensinternen Sicherheitsstandards bewahren muss, die ideale Lösung zu sein.
Mit Virtualisierung haben viele Unternehmen bereits die technologische Grundlage für den Aufbau hybrider Cloud-Infrastrukturen gelegt. Um die Hybrid Cloud tatsächlich zu nutzen bedarf es jedoch eines geeigneten Service Providers, denn Hybrid Clouds setzen die Kompatibilität der unternehmensinternen Rechenzentrumsinfrastruktur mit der eines Cloud-Anbieters voraus.
Von den entsprechenden Programmen der Anbieter profitieren sowohl Unternehmen wie auch Kunden. Denn individuelle Lösungen, Anwendungen und Dienste zertifizierter Service Provider ebnen Anwendern den Weg in die Hybrid Cloud. Ein weiterer Pluspunkt: Unternehmen können problemlos zwischen den Providern wechseln, sollten sich ihre Ansprüche ändern oder ein anderer Hosting-Anbieter besser ihrem Geschäftsmodell entsprechen.
Ein Unternehmen, das bereits die Flexibilität und Effizienz der Hybrid Cloud nutzt, ist die JR Holding. Die Holding unterstützt Betriebe und Organisationen mit der Vermittlung von Personal, wächst sehr schnell und erzielt große Zuwachsraten. Ebenso schnell steigen auch die Anforderungen an die IT-Infrastruktur des Unternehmens. Daher hat JR alle Systeme und Anwendungen in das Rechenzentrum des vCloud zertifizierten Service Providers ACP IT Solutions AG ausgelagert. Die ACP Cloud Services ermöglichen der JR Holding in ihrer IT-Infrastruktur rasch zu wachsen ohne weitere Investitionen leisten zu müssen. Auch die Kosten für Wartung, klimatisierte Serverräume und Stromverbrauch können so reduziert werden.
Die bisher meistgenutzte Funktion – und definitiv einer der größten Vorteile – einer Hybrid Cloud ist aber immer noch das so genannte “Cloud-Bursting”. Bei temporären Kapazitätsengpässen können externe IT-Ressourcen angemietet und Workloads ausgelagert werden. Dadurch können Unternehmen auch bei kurzfristig hoher Datenauslastung produktiv weiter arbeiten. Von einem Ausbau der IT-Infrastruktur für einige wenige Lastspitzen pro Jahr kann abgesehen werden, vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen bedeutet dies eine große Kostenersparnis.
Bisher galt die Nutzung einer Public Cloud als unsicher und riskant. Zertifizierte Service-Provider mit neuen Lösungsansätzen bieten uns jedoch eine ganze Bandbreite an Möglichkeiten, die öffentliche Cloud mit Hilfe des Hybrid-Modells sicher und effektiv zu nutzen.
Ein neues Cloud-Zeitalter hat begonnen, nun heißt es: Hybrid Cloud – die Wolke mit Zukunft!
Die telekom cloud (sprich klaut) und ist immer noch nicht verhaftet :-)
Sie haben recht, die meisten Unternehmen setzen derzeit auf private Clouds wie unter anderem die Ergebnisse der IT-Trends-Studie 2012 (http://www.de.capgemini.com/insights/publikationen/it-trends-2012/) gezeigt haben. Der Grund sind die ungelösten Sicherheitsprobleme. Deshalb ist jeder Ansatz, der die Nutzung von öffentlichen Clouds sicherer macht, interessant. Ich gespannt, ob sich der Hybrid-Ansatz durchsetzt.