Liebe kennt keinen Datenschutz
Rund eine Woche vor dem Valentinstag hat das Sicherheitsunternehmen McAfee die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, die einen oft vernachlässigten Zusammenhang untersucht: “Love, Relationships and Technology 2013” beschreibt, wie persönliche Daten als Munition für den Rosenkrieg dienen.
“Dem Partner Passwörter für Geräte oder Anwendungen zu überlassen, ist kein Zeichen von vertrauen – es ist einfach fahrlässig”, ermahnt McAfee-Experten Toralv Dirro Passwort-Romantiker. Davon gibt es allerdings jede Menge, wie die weltweite Umfrage unter 7.700 Personen zwischen 18 und 54 ergeben hat.
Demnach versenden zwei Drittel aller Deutschen persönliches oder intimes per Text oder Bild. Gleichzeitig traut ein Viertel aller befragten dem Partner keinen verantwortungsbewussten Umgang mit diesen Daten zu. Offenbar zu Recht.
Weltweit wurden fünf Prozent aller Befragten bedroht, private Fotos auf Facebook zu veröffentlichen. Erschreckend: In Deutschland machten 70 Prozent diese Drohung wahr. Oft halfen in einem solchen Fall nur noch rechtliche Schritte, damit der Ex-Partner, die Bilder wieder löscht. In anderen Ländern ist man deutlich zurückhaltender. In Mexiko etwas lässt nur jeder Dritte, den Drohungen Taten folgen, in Großbritannien waren es 42 Prozent der Befragten.
Grundsätzlich scheint gerade enttäuschte Liebe jede Menge kriminelle Energie freisetzen. Weil sie belogen, betrogen oder verlassen wurden, haben sich fünf Prozent schon einmal in den Account eines Dritten gehackt, um die dortigen Inhalte offenzulegen.
In scheinbar intakten Beziehungen ist derweil Cyber-Stalking weit verbreitet. Ausgerüstet mit dem Kennwort des Partners schnüffelt knapp jeder vierte bei Gelegenheit in den E-Mails des Schatzes, jeder zehnte tut diese regelmäßig. Ähnlich häufig werden Social-Media-Seiten kontrolliert, 22 Prozent überprüfen auch das Bankkonto des Partners.